Bameka - Konve (2023)

Bau von 4 Klassenräumen, 3 Toiletten, Büro

Standort:

Bameka - Konve (Kamerun/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Connectica e.V.

Land, Region

Bameka ist eine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern in West Kamerun, umgeben von vier Kleinstädten Bamendjou, Bamoungoum, Bansoua und Bamendji. In ca. 50 km Entfernung liegt Bafoussam, die Hauptstadt der Region West mit ca. 242.000 Einwohnern. Die Landeshauptstadt Yaounde liegt ca. 340 km entfernt.

Traditionelles Oberhaupt von Bameka ist König Raymond Takoungang.
Die Haupt-Wirtschaftszweige in Bameka sind die Landwirtschaft und der Handel (traditionelle Agrarwirtschaft in Verbindung mit Kleintierzucht, wie u.a. Hühner, Schweine oder Ziegen). Bameka zählt zu den ärmeren Orten. Doch dank des guten Klimas ist es fast ganzjährig grün und die Region kann daher landwirtschaftlich genutzt werden. Es gibt keine Industrie in Bameka oder im Arrondissement Bamendjou.

Allgemeiner Hintergrund zum Projektland

Eine Schulpflicht besteht nicht in Kamerun, dennoch liegt die Alphabetisierungsrate bei 68% (cf. DAADs Webinar „Kamerun und sein Bildungswesen: Chancen für deutsche Hochschulen“ vom 26.01.2016), was im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern ziemlich hoch ist. Innerhalb des Landes besteht ein starkes Süd-Nord-Gefälle. Der Süden ist gebildeter als der Norden.
Es gibt private und staatliche Schulen, wobei „staatlich“ nicht für kostenlose Bildung steht. Die Grundschulen sind zwar nicht gebührenpflichtig, aber Schulmaterial, Uniformen und Pausenverpflegung müssen von den Eltern getragen werden, was in ärmeren Regionen die Einschulungsrate deutlich senkt.

Außerdem leidet die Einschulungsrate in manchen, teils muslimisch geprägten Regionen, an den traditionellen Einstellungen, laut denen Mädchen sehr früh verheiratet werden und für Haus und Familie zuständig sind.

Wer jedoch das Abitur schafft, verlässt das Departement und kann Universitäten, z.B. in Dschang (100km Entfernung), Bangangté (90 km Entfernung) oder der Hauptstadt Yaoundé (340 km Entfernung) besuchen.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Gegründet wurde die Schule in Kove, Bameka in den 1950er Jahren vom Katholischen Missionar der Sacre Coeur Kirche Andrien Hope. Im Unabhängigkeitskrieg wurde die Schule komplett zerstört und von der Eltern-Initiative der Schule wieder aufgebaut.

Die Kirche hat keinen konfessionellen Einfluss auf die Schule oder den Lehrplan. Es gibt keine konfessionellen Besonderheiten in der Schule wie Feiertage, keinen Religionsunterricht. Die Schüler stammen aus allen Konfessionen.

Im Kamerun ist es nicht selten, dass viele Schulen aus Initiative von Missionaren entstanden sind. So auch diese Schule. Das Grundstück wurde damals durch die Kirche gestellt und gehört der Kirche auch heute noch. Die Kirche finanziert weiterhin Lehrkräfte, erhebt sonst jedoch keinerlei Ansprüche und sieht sich auch sonst in keinerlei Verpflichtung.

Eine staatliche Anerkennung der Schule liegt vor. Die Schule bekommt Lehrer vom Staat gestellt und muss den Lehrplan erfüllen. Für mehr Leistungen fühlt sich jedoch auch der Staat grundsätzlich bei den Schulen in Kamerun nicht verpflichtet.

Die Schule verfügt aktuell über nur zwei Gebäude mit zwei Klassenzimmern. Die Klassenzimmer haben undichte Dächer und kaputte Fernster und bieten nicht genügend Kapazität, um alle Schüler aufzunehmen. Vor allem in der Regenzeit ist es für Lehrer und Schüler eine große Herausforderung, sich in den Klassenzimmern aufzuhalten. Der Unterricht wird oft abgebrochen. Der derzeitige Zustand der Schule ist daher desolat. Es gibt keine vernünftigen sanitären Anlagen, nur eine eingestürzte Holzhütte.

Darüber hinaus ist anzumerken, dass diese Schule eine sehr große Anzahl an Schülern hat. Es waren 250 im Schuljahr 2021/2022 mit steigender Tendenz. Das Alter der Schüler*Innen liegt zwischen 6 und 15 Jahren.

Die Familien in Bameka, in welchen noch Polygamie gelebt wird, sind oft sehr groß. Viele Kinder zu haben bedeutet Reichtum bzw. eine "Lebensversicherung".

Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Der Neubau der Schule umfasst konkret den Bau eines neuen Gebäudes mit 4 großen Klassenzimmern, einem Schuldirektorbüro sowie drei Toiletten für die Schüler- und Lehrerschaft.

Für den Bau der Toiletten wird eine Klärgrube angelegt. Die Toilettennutzung erfolgt über Wassersammelsysteme / Wassertonnen.

Außerdem wird ein Elterngremium zur Betreuung und Pflege der gesamten Schulanlage gegründet, damit die Funktionalität und die Sauberkeit gewährleistet bleibt.

Fördervolumen: 50.000 Euro

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