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Playa del Carmen (2023)

Bau eines Klassenzimmers und eines Spielplatzes

Standort:

Playa del Carmen (Mexiko/Südamerika)

Projektpartner vor Ort: Contando con un Amigo

Land, Region

Die Schule liegt außerhalb des Ortes Playa del Carmens, etwa 15 Fahrminuten von der Hauptstraße entfernt in einem Gebiet, wo sich hauptsächlich sogenannte Invasoren (Leute, die hier einfach ihre Häuser aus Holz, Stein, Wellblech usw. in den Wald gebaut haben) angesiedelt haben. Die Straße, über die man zur Schule kommt, ist nicht befestigt. Elektrizität und fließendes Wasser ist größtenteils nicht vorhanden. Die Bewohner leben entweder ohne Strom oder haben in Einzelfällen ein Dieselaggregat oder Solarpanelen. Wasser wird aus Brunnen gewonnen, Abwasser gelangt in den meisten Fällen in selbst angelegte Klärgruben.

Allgemeiner Hintergrund zum Projektland

Das mexikanische Bildungswesen:
Die Vorschule beginnt in Mexiko mit dem Alter von drei Jahren, wenn die Kinder in den Kindergarten eintreten. Dieser ist in drei Stufen unterteilt, dem sogenannten „Kinder 1“, „Kinder 2“ und „Kinder 3“.
Danach besteht Schulpflicht für die Primarstufe – diese dauert sechs Jahre. Anschließend folgt die Mittelschule, genannt „Secundaria“, die drei Jahre lang dauert. Daraufhin folgt die „Prepa“ – eine Art Oberschule, die als Vorbereitung für den Beruf oder das anschließende Universitätsstudium gilt.

Es gibt sowohl staatliche Bildungseinrichtungen als auch privat geführte. Die Mehrzahl der Bildungsinstitute (egal ob staatlich oder privat) ist der SEP, der Secretaria de Educacion Publica untergeordnet und hat die Pflicht, dem Lehrplan, welcher von dieser Behörde erstellt wird, zu folgen.

Staatlich geführte Bildungseinrichtungen sind oftmals so überlaufen, dass es Lehrer, je nach Region, mit Klassen von 40-50 oder mehr Schülern zu tun haben. Hier sind normalerweise keine oder nur geringe Kosten von Seiten der Eltern zu tragen. Entsprechend schlecht sind solche Schulen normalerweise dann auch ausgestattet, sodass dies, in Verbindung mit der hohen Schülerzahl, oft zu unzureichenden Lernverhältnissen führt.

Privat geführte Schulen erhalten keine Zuschüsse vom Staat und finanzieren sich größtenteils über Schulgelder und Spenden. Das Schulgeld variert je nach Klassenstufe und Schule und kann zwischen 1000 Pesos im Monat und über 20-mal so viel betragen. Ausserdem werden jährlich Einschreibegebühren erhoben und entweder Geld für Schulmaterialien verlangt oder die Eltern müssen das Material selbst besorgen. Diese Kosten variieren auch je nach Bildungseinrichtung und Klassenstufe.

Die Vereinigten Mexikanischen Staaten sind eine föderal strukturierte Präsidialrepublik mit 32 Bundesstaaten. Die Verfassung von 1917 garantiert moderne Grundrechte und einen demokratischen Rechtsstaat. Die Bundesstaaten werden von direkt gewählten Gouverneuren regiert. Der Präsident und seine Bundesregierung können insbesondere über die Haushaltspolitik Einfluss auf Belange der Bundesstaten nehmen. Dennoch repräsentieren die Bundestaaten das kulturell, historisch und sprachlich diverse Mexiko.

Die indigenen Minderheiten genießen Schutz durch die Verfassung.

Das mexikanische Parlament besteht aus zwei Kammern (Senat und Abgeordnetenhaus); derzeit sind dort sieben Parteien vertreten. Die Regierung von Präsident López Obrador verfolgt eine ambitionierte Reformagenda, an erster Stelle steht der Kampf gegen die Korruption. Die schwierige Sicherheitslage und häufige Menschenrechtsverletzungen bleiben aber große Herausforderungen. Außen- und handelspolitisch spielt Mexiko auch dank seiner Lage zwischen den USA und Kanada sowie Zentralamerika eine gewichtige Rolle.

In der Wirtschaft ist Mexiko längst zu einem Global Player aufgestiegen. Es gehört zu den fortschrittlichsten Ländern sowie den wichtigsten Volkswirtschaften Lateinamerikas und gilt als bedeutendste Exportnation dieser Region. In der Vergangenheit hatte Mexiko immer wieder mit schweren Krisen zu kämpfen. Aufgrund hoher Auslandsschulden, einer aufgeblähten Bürokratie und Ineffizienz kam es regelmäßig zu großen Problemen, die eine hohe Inflationsrate, eine hohe Arbeitslosenquote, Handelsdefizite und Kapitalflucht auslösten.

Der Bundesstaat Oaxaca im Westen von Mexiko gehört beispielsweise noch immer zu den ärmsten Bundesstaaten von Mexiko. Aufgrund der Geographie und des Klimas ist Landwirtschaft nur eingeschränkt möglich. Außerdem wurde lange Zeit extensiver Holzeinschlag betrieben, weshalb nun die Erosion sehr hoch ist. Zur Wiederaufforstung wird staatliche Hilfe benötigt. Wenig Industrie bedeutet auch weniger Arbeitsplätze. Die Armut ist hier demnach größer als in anderen Landesteilen.

Dennoch erlebte das Land seit 1994 einen Umschwung, als es der NAFTA (North American Free Trade Agreement) sowie dem OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) beitrat. Seit 2000 besteht außerdem ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union. Seitdem versucht die mexikanische Regierung auch verstärkt die Wirtschaftslage in Mexiko zu stabilisieren, die Abhängigkeit von der Ölwirtschaft zu senken, soziale Versicherungsprogramme zu erhöhen und Steuer- bzw. Rentensysteme zu reformieren. Auch die zunehmende Privatisierung und Dezentralisierung führt zu einem Umschwung.

Korruption ist leider immer noch ein großes Thema und hindert das mexikanische Wirtschaftswachstum enorm. In den letzten Jahren entwickelten sich die Vereinigten Staaten von Mexiko von einem Agrar- zu einem Industriestaat. Trotz dessen, dass immer noch etwa 25% der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft arbeiten, trägt die Agrarwirtschaft nur etwa 5% zum BIP bei. Der größere Teil des BIP wird durch Dienstleistungen, Handel und Industrie erwirtschaftet.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Die seit etwa 2016 privat geführte Schuleinrichtung bietet heute 80 Kindern von unterprivilegierten Familien eine allgemeine Schulbildung vom Kindergarten bis zur Mittelschule.

Es gibt nur ein festes Gebäude. Weitere Klassenräume sind nach und nach aus Holz mit einem Palapadach durch Spendengelder errichtet worden. Ein Teil der Kinder muss aber immer noch unter Bäumen lernen.

Strom gibt es nur, weil ein paar Solarpanele installiert wurden, die gemeinsam mit den Speicherbatterien allerdings lediglich dafür ausreichen, ein paar Ventilatoren in den Räumen, den Kühlschrank in der kleinen Küche sowie die Computer der Direktion zu betreiben.

Der Schulhof ist nur plattgetretenes Erdreich. Bei Regen verwandelt sich dieser in eine einzige Schlammsuhle und einen Spielplatz für die Pause sucht man ebenso vergeblich wie einen Sportplatz oder ähnliches.

Die engagierte Schulleiterin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die in der Region angesiedelten Familien von der Notwendigkeit einer allgemeinen Schulbildung für deren Kinder zu überzeugen, da es bei vielen dieser Familien nicht wirklich als notwendig und selbstverständlich erachtet wird.

Neben Spanisch, Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Geschichte werden hier auch Handarbeiten wie Nähen, Stricken und Backen unterrichtet. Mehrmals im Jahr organisieren sie kleine Festivals, für die die Kinder Programme einstudieren und Bastelarbeiten anfertigen.

Projektmaßnahmen/Projektbeschreibung

Es soll ein Gebäude mit einem Klassenzimmer gebaut und ein Spielplatz angelegt werden.

Fördervolumen: 25.000 Euro

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