Marabut (2017)
Bau von drei Klassenräumen
Standort:
Marabut (Philippinen/Asien)
Projektpartner vor Ort: Kindernothilfe und PKKK
Hintergrund
Taifun Haiyan löschte auf den Philippinen tausende Menschenleben aus, zermalmte Häuser und hinterließ geisterhafte Ruinenstädte. Mit Windgeschwindigkeiten von 230 km/h traf der Tropensturm auf der Insel Samar erstmals auf Land. Eine gewaltige Sturmflut von rund zehn Metern Höhe riss Wohnungen, Schulen und öffentliche Gebäude mit. Auch in der Gemeinde Marabut wütete der Taifun. Die Menschen im Barangay (Bezirk) Tinabanan haben fast keine Hilfe erhalten, aber viele verloren ihre Getreidefelder. Jetzt sind sie noch ärmer als vorher. Es gibt kaum sonstige Einnahmequellen. Die Menschen leben auf Land, welches dem Staat gehört und sind lediglich geduldet.
Eine Schule hat es dort nie gegeben, da diese Menschen von der Regierung ignoriert werden. Das bedeutet für die Kinder, dass sie entweder nicht zur Schule gehen können oder 23 km durch bergiges Gebiet zurücklegen müssen, um zur Schule zu kommen. Dieser Weg dauert acht Stunden und ist an einem Tag hin und zurück nicht zu schaffen.
Es hat dort kaum jemand ein Moped, um die Kinder zu fahren und wenn, dann kosten diese Fahrten 200 Pesos, was sich die armen Familien nicht leisten können. Manche Familien schicken ihre Kinder daher vor Beginn der Schulwoche – meist unbegleitet - den Berg hinunter zur an der Hauptstraße an der Küste gelegenen Schule. Unter der Woche leben dort selbst kleine Kinder ohne Beaufsichtigung, was für sie und die Eltern eine schwer zu ertragende Situation ist und die Kinder gefährdet. Die Mädchen und Jungen erhalten einen Sack Reis und leben in einem provisorischen Verschlag, den ihre Eltern für sie in der Nähe der Schule errichtet haben.
Daher ist der Bau einer Schule auf dem Berg dringend nötig. Die Alphabetisierungsrate der Bevölkerung ist niedrig. Siebzig Prozent können nicht lesen und schreiben – dies betrifft insbesondere die Ureinwohner von der Volksgruppe der Mamanwa.
Ziel des Projektes
Das Projekt möchte den 178 Kindern im Alter zwischen 3 und 12 Jahren im Bezirk Tinabanan, im Osten der Philippinen Zugang zu Bildung und damit eine Chance auf einen guten Start ins Leben ermöglichen. Die Kinder lernen Lesen, Schreiben und Rechnen und damit die Basiskompetenzen, die sie im Leben brauchen. Zudem trägt Bildung dazu bei, die Zahl der Frühverheiratungen und Früh-Schwangerschaften zu reduzieren.
Es soll ein Schulgebäude mit drei Schulklassen entstehen. An den Bauarbeiten werden sich die Eltern der Kinder, die vor Ort in Selbsthilfegruppen organisiert sind, aktiv beteiligen, etwa indem sie den Boden ebnen, den Zement mischen, die Baumaterialien transportieren, den Boden für die Abwassergrube ausheben und die Bauarbeiten überwachen.
Förderumfang: 27.000 Euro