Lusaka (2023)

Bau von 4 barrierefreien Klassenräumen mit Lehrerzimmer inkl. Möbel, Toiletten mit 6 Kabinen, Bohrloch und Wassertank

Standort:

Lusaka (Sambia/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Herrnhuter Missionshilfe e.V.

Land, Region

Sambia liegt zentral im südlichen Afrika und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt mit knapp 13,5 Mio. Einwohnern. Es erstreckt sich von 22° und 33° östlicher Länge sowie 8° und 18° südlicher Breite über eine Fläche von 752.617 km2 und ist im Vergleich zu Deutschland ungefähr doppelt so groß. Sambia grenzt insgesamt an acht verschiedene Länder an: im Norden an die Demokratische Republik Kongo, im Nordosten an Tansania, im Osten an Malawi, im Südosten an Mozambik, im Süden an Simbabwe, Botswana und Namibia und im Westen an Angola.

Sambia liegt zu großen Teilen auf einem hohen Plateau. Das Land liegt zwischen 1000 und 1400 Metern hoch. Umgeben ist diese Hochebene von tiefen Tälern. Der höchste Berg liegt im Osten des Landes in den Mafinga-Bergen. Savannenlandschaften wechseln sich mit tropischen Waldlandschaften ab, was Sambia landschaftlich interessant und abwechslungsreich macht.

Sambia ist sehr wasserreich, Flüsse und Seen prägen die Landschaft. Sambia hat durch die schroffen Abhänge der Berge viele Wasserfälle. Die bekanntesten sind die Viktoriafälle des Flusses Sambesi. Diese sind von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden. Seinen Namen leitet das Land vom Fluss Sambesi ab, dem viertlängsten Fluss Afrikas. Er fließt im Süden des Landes. Die Hauptstadt ist Lusaka, dort befindet sich auch der internationale Flughafen, welcher von Europa aus gut erreichbar ist. Ein weiterer internationaler Flughafen befindet sich in Livingstone.

Allgemeiner Hintergrund zum Projektland

Sambia gilt als politisch stabiles (Präsidialdemokratie) und friedliches Land. Dennoch ist die Wirtschaftslage schlecht und die Arbeitslosigkeit im Land hoch. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit ist in Sambia ein großes Problem.

Eine durch HIV/AIDS gesunkene Lebenserwartung und hohe Geburtenraten haben dazu geführt, dass Kinder unter 14 Jahren heute fast die Hälfte der Bevölkerung Sambias bilden. Viele von ihnen leben in großer Armut, haben kaum Zugang zu Schul- oder gar beruflicher Ausbildung. Es gibt zu wenige Schulen, Krankenhäuser und Gesundheitsstationen - und die vorhandenen sind oft marode und überlastet.

Zudem herrscht großer Mangel bei Förderangeboten für Vorschulkinder. Die Kindersterblichkeit ist hoch, fast ein Fünftel, der unter 5-Jährigen ist unterernährt. Die Chancen der Kinder und Jugendlichen auf ein eigenständiges Leben und Wege aus Armut und Abhängigkeit sind gering.

Eine fundierte Schulbildung ist daher auch in Sambia die Grundlage für einen Start in den Arbeitsmarkt, sie ermöglicht den Kindern und Jugendlichen ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen und damit auch, ein Leben in Würde zu führen.

Besonders problematisch ist die Situation für Frauen und Mädchen. Sie haben oft keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. In der traditionell männlich dominierten Gesellschaft haben sie nur wenig Entscheidungsgewalt. Sie müssen früh im Haushalt aushelfen, heiraten oft bereits in jungen Jahren, bekommen früh ihr erstes Kind und haben dann keine Möglichkeit mehr, die Schule zu beenden. Gerade für Mädchen ist es wichtig einen Platz in einer Vorschule zu bekommen, so dass bereits frühzeitig Werte, Wissen und Kompetenzen vermittelt werden, die ihr späteres Leben prägen, sie aufklären und ihnen ein eigenständiges Leben ermöglichen. Für die Zukunft des Landes ist kindliche Frühförderung daher von zentraler Bedeutung.

In Sambia gibt es über 70 ethnische Gruppen. Die meisten sind Bantustämme. Drei Viertel der Bevölkerung sind Christen. Es gibt es durchschnittlich nur 5 % Muslime, Sambia ist ein christlich geprägtes Land.

Landwirtschaft und Bergbau sind die wichtigsten Wirtschaftszweige. Für den Export werden Tabak, Baumwolle und Zuckerrohr angebaut. Sambia ist reich an Bodenschätzen. Wichtigster Devisenbringer ist der Kupferbergbau mit dem Nebenprodukt Kobalt. Erzverhüttung und Nahrungsmittel- und Textilindustrie, chemische- und pharmazeutische Industrie sind wichtige Wirtschaftszweige. Durch Wasserkraftwerke am Sambesi und Kafue wird elektrische Energie erzeugt. Die Tansambahn verschafft dem Binnenland Sambia eine Verbindung zum Ozean. Sie führt zum Hafen Daressalam in Tansania und dient zur Verschiffung von Exportgütern.
Der Tourismus in Sambia ist noch wenig entwickelt.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Bildungsmangel ist weltweit das Armutsrisiko Nummer eins. Bildung ist eine zentrale Voraussetzung zur Überwindung von Armut, sie erleichtert es den Menschen, Arbeit zu finden und ein eigenes Einkommen zu erzielen. Ohne Bildung bleiben Familien häufig über Generationen hinweg arm. Die internationale Gemeinschaft hat sich dazu verpflichtet, die Bildungssituation weltweit zu verbessern. So lautet das Entwicklungsziel 4 der: „Für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sicherstellen.“ Unter anderem sollen bis zum Jahr 2030 alle Mädchen und Jungen gleichberechtigt eine kostenlose und hochwertige Grund- und Sekundarschulbildung erhalten und alle Jugendlichen und ein erheblicher Anteil der Erwachsenen lesen, schreiben und rechnen lernen.

Investitionen in Schulen, Berufsschulen und Vorschulen stellen damit eine nachhaltige Investition in die Zukunft der Kinder und Jugendlichen dar. In Sambia sind zwar die Grundschulen seit einigen Jahren kostenlos (keine Schulgebühr, aber Kosten für Schuluniform und Schulmaterial) und viele Kinder gehen auch in die Schule, jedoch ohne jemals richtig schreiben, lesen oder rechnen zu lernen, denn die kostenlosen Grundschulen sind nicht besonders effektiv: Über die Hälfte aller sambischen Grundschulkinder kann kein Wort eines ihnen vorgelegten Textes flüssig lesen und verlässt die Grundschule ohne Abschluss oder ohne die Voraussetzungen um eine weiterführende Sekundarschule zu besuchen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. So sind die öffentlichen Schulen in Sambia häufig in sehr schlechtem Zustand: die Klassenzimmer sind überfüllt, Mobiliar und Lehrmaterial fehlt, gute Lehrer sind rar und die Schulgebäude und sanitäre Einrichtungen in sehr schlechtem baulichem Zustand.

Auch der Zugang zu sauberem Trinkwasser und für wichtige Hygienemaßnahmen ist oft nur sehr eingeschränkt oder gar nicht vorhanden. Angebote für frühkindliche Bildung wie Vorschulen gibt es kaum. Sie aber bilden die Grundlage, Kinder und Eltern früh aufzuklären, Mangelernährung vorzubeugen (die Kindersterblichkeit in Sambia ist hoch, fast ein Fünftel, der unter 5-Jährigen ist unterernährt) und den Kindern einen Start in eine fundierte Schulbildung zu ermöglichen.

Um diesem Mangel entgegenzuwirken, soll auf dem Gelände der Moravian Church eine Vorschule gebaut werden mit 4 Klassenzimmern, so dass insgesamt erstmal 100 Kinder in die Vorschule gehen können. Zielgruppe sind benachteiligte Kinder aus ärmlichen Verhältnissen, Mädchen sowie Kinder mit Behinderungen oder Einschränkungen, die sonst nahezu keine Möglichkeit haben eine Vorschule zu besuchen. Längerfristig soll neben der Vorschule auch eine Grundschule gebaut werden, so dass die Kinder nach den Vorschuljahren auf die Grundschule überwechseln können. Lehrerzimmer und ausreichend Lehr- und Spielmaterial soll gut ausgebildetes Personal an der Schule halten und damit das Bildungsniveau deutlich heben. Ausreichend große sanitäre Einrichtungen (je 3 Toiletten für Mädchen, 3 für Jungs und separate Toiletten für Lehrpersonal) sowie ein Bohrloch und ein großer Wassertank ermöglichen gute Hygienemaßnahmen und die Wassertanks sorgen für ausreichend sauberes Trinkwasser.

Mit der neuen Vorschule soll so benachteiligten Kindern aus der Umgebung ein Zugang zu Bildung und damit auf ein eigenständiges Leben in Würde ermöglicht werden.

Projektmaßnahmen/Projektbeschreibung

Es soll ein barrierefreies Schulgebäude mit 4 Klassenzimmern für insgesamt 100 Vorschulkinder und einem Lehrerzimmer mit angrenzendem Lagerraum für Schul- und Lehrmaterial gebaut werden. Des Weiteren ein kleineres Bürogebäude für die Lehrkräfte, eine Sanitäranlage mit 6 Toiletten, je 3 für Mädchen und 3 für Jungen, ein Bohrloch und ein Wassertank. Das Bohrloch und der Wassertank sind dringend erforderlich, um die leider sehr mangelhafte Wasserversorgung in Lusaka für die Vorschule sicherzustellen und Hygienemaßnahmen (auch in Bezug auf Covid-19 und Magen-Darmerkrankungen) umzusetzen.

Die Klassenzimmer und sanitären Einrichtungen sollen so gestaltet werden, dass auch Kinder mit Behinderungen und Einschränkungen die Räumlichkeiten problemlos nutzen können (Rampen für Rollstühle, ausreichend breite Türen etc.)

Alle Gebäude werden entsprechend mit Möbeln ausgestattet (altersgerechte Tische und Stühle für Kinder mit und ohne Behinderungen und Einschränkungen, Lehrerpult und Tafeln etc.).

Fördervolumen: 40.000 Euro

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