Gitamuraka (2022)

Bau von 3 Klassenräumen

Standort:

Gitamuraka (Burundi/Afrika)

Partnerorganisation vor Ort: Project Human Aid e.V.

Hintergrund:

Gitaramuka befindet sich in der Provinz Rutana und liegt ca. 120 Kilometer von der Hauptstadt Bujumbura entfert.


Das ostafrikanische Burundi, eines der kleinsten Länder Afrikas, liegt auf dem „Welthunger-Index“ regelmäßig auf einem der letzten Plätze. 65% der rund 11 Millionen Einwohner, von denen 90% auf dem Land und von Landwirtschaft leben, gelten als unterernährt. Zwischen 65% und 70% der Menschen leben in absoluter Armut unter der Armutsgrenze von weniger als 1,25 $-US am Tag.

Grund für die desolate wirtschaftliche und dadurch auch soziale Verfassung des Landes und seiner Bevölkerung ist der Bürgerkrieg, der von 1993 bis über 2005 (offizielles Ende) hinaus Hutu und Tutsi an einer (umstrittenen) ethnischen Grenze gegenüberstellte. 300.000 Menschen
starben, mehr als 1 Million wurden damals zu Flüchtlingen. Der Frieden in Burundi blieb instabil,die noch junge Demokratie in der Post-Konflikt-Phase steht immer wieder vor großen Herausforderungen.

Die erneute politische Instabilität von April 2015 bis heute sowie die damit verbundenen Demonstrationen und Flüchtlingsströme in die Nachbarländer lassen Investitionen aus dem In- und Ausland ausbleiben. Diesmal ist die Instabilität jedoch rein machtpolitisch motiviert bzgl. der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen und nicht ethnisch.

Das wirkt sich wiederum auf die ohnehin schwache Wirtschaft und fehlende Arbeits- und Ausbildungsplätze für Jugendliche aus.

Im April 2015 war es in Folge der Nominierung des amtierenden Präsidenten durch seine Partei CNDD-FDD (bis 2005 die größte Rebellengruppe im burundischen Bürgerkrieg) zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen zu Demonstrationen in der Hauptstadt Bujumbura gekommen.

Die Proteste richteten sich gegen eine dritte Amtszeit des Präsidenten, der seit 2005 im Amt ist und laut Opposition mit seiner erneuten Kandidatur gegen die burundische Verfassung und die Arusha-Verträge verstoße. Die Demonstrationen entwickelten sich zum offenen Konflikt und gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des Präsidenten und den Ordnungskräften und Anhängern. Die mitunter Schwächsten der burundischen Gesellschaft werden zu den ersten Opfern der schlechten sicherheitspolitischen Lage und der nach sich ziehenden wirtschaftlichen Krise in Burundi. Auch wenn sich die Sicherheitslage zwischenzeitlich verbessert hat und keine offenen Konflikte mehr ausgetragen werden, so bleibt die Lage vieler Familien weiterhin prekär.

Aufgrund der gravierenden Ernährungssituation vieler Familien und fehlenden Perspektiven ziehen es viele Kinder/Jugendliche vor, das Elternhaus zu verlassen, um sich in der Hauptstadt Bujumbura auf der Straße „durchzukämpfen“. Eine Sensibilisierung der Bezugspersonen ist notwendig, um ein erneutes familiäres Zusammenleben zu ermöglichen und zukünftigen Gewalterfahrungen vorzubeugen. Auch ist eine weitere Sensibilisierung der Bevölkerung notwendig in Bezug auf die dringende Notwendigkeit des Schulbesuchs und Ausbildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Zwar wurden hier in den vergangenen Jahren bereits viele Fortschritte erzielt, jedoch sind immer noch zu viele Kinder nicht eingeschult, insbesondere Mädchen.

Die Bildungssituation in Gitaramuka ist sehr dürftig. Viele wissensdurstige Kinder sitzen in überfüllten Klassenräumen, aber der Staat kann keine weiteren Gebäude bauen. Es gibt keinen Strom in den Haushalten, sodass Kinder nach Einbruch der Dunkelheit zu Hause nicht lernen können.  

Die „St. Jean Paul II“ Schule in Gitaramuka besteht seit sechs Jahren als Privatschule und wird von der lokalen Stiftung Vision for Children – Burundi getragen. Sie wird von 281 Schülern besucht, die von 18 Lehrern unterrichtet werden. Die Schüler/innen bekommen an der Schule ein Frühstück und ein Mittagessen. Zurzeit gibt es 10 Klassenräume, zwei sind für Vorschüler und acht für die Grundschule. Der Vorschule fehlt ein Klassenzimmer und der Grundschule fehlen zwei. Künftig möchte man 40 Kinder pro Klassenzimmer aufnehmen, sodass die Einschreibungen deutlich steigen werden.

Mit dem Bau dieser drei Klassenzimmer würde man die Schule zu einer vollwertigen "École Fondamentale" machen: ein zusätzliches Klassenzimmer wäre für die Vorschule/Kindergarten, eines für die noch fehlende neunte Klasse (in Burundi umfasst die Grundschule seit einiger Zeit die Klassenstufen 1-9) und eines, um Kinder von der überfüllten Grundschule im Nachbarort Kivoga aufnehmen zu können.

Die Grundschüler*innen von Gitaramuka kommen alle aus ärmlichen Verhältnissen. Deswegen liegt das Schulgeld für die Eltern bei weniger als 5 Euro pro Trimester (also pro drei Monate). Zum Vergleich: In der ehemaligen Hauptstadt und aktuellen Wirtschaftsmetropole Bujumbura bezahlen Eltern mindestens 60 Euro, wenn sie ihre Kinder an eine vergleichbare Schule schicken möchten.

Projektmaßnahmen:

Bau eines Gebäudes mit 3 Klassenräumen.

Fördervolumen: 37.850 Euro

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