Datta-Divo (2022)

Bau von 3 Klassenräumen inkl. Möbel, Toiletten und Brunnen

Standort:

Datta-Divo (Elfenbeinküste/Afrika)

Partnerorganisation vor Ort: abed e.V.

Hintergrund:

Die Elfenbeinküste ist ein westafrikanisches Land und ein Mitglied der Afrikanischen Union. Auf einer Fläche von 322.462 km2 grenzt es im Norden an Mali und Burkina Faso, im Westen an Liberia und Guinea, im Osten an Ghana und im Süden an den Atlantik. Die Bevölkerung wurde im Jahr 2014 auf 22.671.331 Einwohner geschätzt.

Das Land war 1843 zunächst ein französisches Protektorat und wurde 1893 eine französische Kolonie. Am 7. August 1960 erlangte es unter der Führung von Félix Houphouët-Boigny, dem ersten Präsidenten der Republik, seine Unabhängigkeit.

Die Wirtschaft, die sich hauptsächlich auf die Kaffee- und Kakaoproduktion konzentriert, verzeichnete in den ersten zwei Jahrzehnten ein außergewöhnliches Wachstum und machte die Elfenbeinküste zu einem Flaggschiff in der westafrikanischen Subregion.

Die Amtssprache ist Französisch, die ungefähr 70% der Bevölkerung des Landes verstehen und sprechen.

Das Klima, im Allgemeinen heiß und feucht, bildet einen Übergang zwischen Äquator und Tropen. Äquatorial entlang der Küste ist es im äußersten Norden halbtrocken. Die Temperaturen liegen im Durchschnitt bei 28°C. Zwei Hauptklimazonen existieren nebeneinander: das Äquatorialklima und das tropische Savannenklima, welches selbst mehr oder weniger trocken sind. Die kurze Trockenzeit umfasst die Monate August und September. Es gibt 2 Regenzeiten, die große und die kleine Regenzeit. Diese dauern von Mai bis Juli und von Oktober bis November.

Das Land besteht hauptsächlich aus Hochebenen und Ebenen. Der Westen des Landes, eine Bergregion, hat jedoch einige Erhebungen über tausend Meter (der Berg Nimba steigt auf 1.752 m).

Das Dorf Datta liegt in der Gemeinde Divo, im Süden der Elfenbeinküste in der Region Lôh – Djiboua. Divo, die Hauptstadt der Region Lôh-Djiboua, liegt 189 km von der Wirtschaftshauptstadt Abidjan entfernt. Die Abteilung von Divo besteht aus sieben Unter- Präfekturen (Divo, Chiepo, Didoko, Hiré, Nébo, Ogoudou und Zego).

Divo ist eine der mäßig bewässerten Regionen des Landes mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag zwischen 1.200 und 1.600 mm, einer maximalen Jahrestemperatur um 35°C und einer minimalen Temperatur um 20°C.

Drei ethnische Gruppen (die zahlreichsten DIDA, GODIE und die EGA) bilden die ursprüngliche Bevölkerung der Region. Es gibt auch eine starke Gemeinschaft von Urbewohnern und Nicht-Einheimischen, die in Harmonie mit ihren Gastgebern leben.

Datta ist ein Dorf mit starkem Wassermangel und liegt acht Kilometer nördlich von Divo. Es wurde 1950 gegründet.

Es ist ein Dorf mit gemischten Kulturen: Die Bevölkerung besteht aus Eingeborenen der umliegenden Dörfer und Lager und hat etwas mehr als 5.000 Bewohner. Datta verzeichnete aufgrund seiner strategischen Position im Bund der Dörfer im Departement Divo einen Bevölkerungszuwachs.

Nach den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs hat die Elfenbeinküste in jüngster Zeit ein Jahrzehnt militärpolitischer Krisen erlebt, die sich nicht nur auf ihre Wirtschaft, sondern auch auf ihre grundlegende Infrastruktur ausgewirkt haben. Besonders betroffen ist dadurch auch das Bildungssystem – die Infrastruktur der Schulen und Hochschulen.

In Datta in der Gemeinde Divo, wo unser Bauprojekt stattfinden wird, bemerkt man diesen Mangel besonders. Das Gebiet leidet unter Wassermangel, außerdem ist das Dorf schlecht angegliedert.

Den Kindern von Datta stehen vier Schulen zur Verfügung, jedoch liegen die Standorte der Schulen weit auseinander. Die Kinder müssen jeweils weit zu ihrer Schule laufen.

Die erste Schule wurde 1963 gegründet, die zweite im Jahr 1985, die dritte im Jahr 2005. Die vierte Grundschule, die hier Projektgegenstand ist, wurde im Jahr 2018 gegründet und besteht nur aus Strohhütten, die die Bevölkerung selbst gebaut hat. Diese Einrichtung ist seit Beginn des Schuljahres 2018/2019 geöffnet, stößt aber auf enorme Schwierigkeiten bei der alltäglichen Nutzung. Die Provisorien sind weder adäquat noch kinderfreundlich. Bei Regen kann kein Unterricht stattfinden und Toiletten gibt es auch keine.

Aktuell drängen sich 251 Schülerinnen und Schüler (120 Mädchen und 131 Jungen) in den Strohhütten zusammen. Die Klassen sind völlig überfüllt. Diese Schüler kommen aus den umliegenden Dörfern.

Es muss aktuell in Rotation unterrichtet werden, da es an Orten mangelt, all die Kinder unterzubringen.

Das Gebäude ist aus marodem Material. Dies führt häufig dazu, dass der Wind während der Regenzeit die Strohdächer wegweht und sie erneuert werden müssen.

Ein anderes Problem ist das fehlende Wasser im Dorf und an der Schule. Die Wasserversorgung ist dort schlecht und viele Kinder und Familien werden durch das Trinken von unsauberem Wasser krank. Dies stürzt die Familien wiederum in neue Probleme.

Ein Brunnenbau ist von Nöten, nicht nur damit die Schule mit Wasser versorgt ist, sondern auch um die Lebensbedingungen der Dorfbevölkerung in Datta nachhaltig zu verändern. Die gesundheitlichen Perspektiven sowie die hygienischen Lebensbedingungen werden sich maßgeblich verbessern.

Die Alphabetisierungsrate ist in der Provinz und insbesondere in Datta-Divo niedrig, wobei der Anteil der Männer über 15 Jahre, der lesen und schreiben kann, wesentlich höher ist, als der Anteil der Frauen. Deshalb soll die Schule, wenn sie ihren Betrieb aufgenommen hat, besonders auch Frauen die Alphabetisierung ermöglichen. Unser Projektpartner steht für die Verbesserung des Schulzuganges von Mädchen generell, die vom Schulsystem in einigen Ländern Afrikas benachteiligt sind.

Projektmaßnahmen:

Die Projektmaßnahmen umfassen folgende Arbeiten:
•    Bau eines Gebäudes mit drei Klassenräumen für je 50 Kinder
•    Bau von Toiletten
•    Errichten eines Brunnens

Das Gebäude sowie die Toiletten werden aus Beton und Ziegelsteinen gebaut, also ein gefestigter klimaunabhängiger Bau. Ein barrierefreier Zugang wird durch die ebenerdige Bauweise, Rampen und breite Türen gewährleistet. Metalltüren und Lamellenfenster werden eingebaut und das Dach mit Wellblech gedeckt. Alle Materialien sind lokal verfügbar.

Fördervolumen: 53.242 Euro

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