Agbodrafo (2023)

Bau von 4 Klassenräumen, Büro, Magazin inkl. Möblierung

Standort:

Agbodrafo (Togo/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Hilfsaktion Togo/Togoville e.V.

Land, Region

Der Standort des Projektes befindet sich im Süden von Togo, in der Gemeinde Agbodrafo, an der Atlantikküste, 35 km östlich der Hauptstadt Lomé.

Die kleine Stadt Agbodrafo liegt an der internationalen Straße Lomé entlang des Atlantischen Ozeans, die von Ghana nach Benin führt, sie gehört zum Kanton Agbodrafo, Präfektur „Les Lacs“.

Viele Togolesen verlassen ihre abgelegenen Dörfer ohne Strom und fließendes Wasser, um in den Vororten der Hauptstadt Lomé zu wohnen. Der Bevölkerungszuwachs ist dadurch sehr hoch, in Agbodrafo wohnen zurzeit 9 000 Einwohner.

Allgemeiner Hintergrund

Seit 1967 ist Togo eine präsidiale Republik - allerdings mit diktatorischen Zügen. Togo ist ein Vielvölkerstaat: Die wichtigsten ethnischen Gruppen sind die Ewe (rund 40 %) im Süden und die Kabiye (16 %) in der Mitte und im Norden.

Im „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen landete Togo im Jahr 2015 auf dem letzten Platz. Das Ranking basiert auf Richtwerten wie Pro-Kopf-Einkommen, Lebenserwartung, Korruption und soziale Freiheiten. Es hat sich zwar in den vergangenen Jahren etwas nach oben gearbeitet, aber Togo zählt noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Alphabetisierungsquote in Togo beträgt 63,7 % bei den Erwachsenen. Durchschnittlich hat eine Familie in Togo 4,5 Kinder.

Zwei Drittel der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft und von einem Durchschnitts-Bruttoverdienst von 43 Euro pro Monat. 55% der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze.
In der Hafenstadt Lomé findet leider immer noch Kinder-Sklavenhandel statt. Fünf- bis 15-jährige werden als Zwangsarbeiter in die Nachbarländer verkauft.

Voodoo und Naturreligionen spielen in Togo eine große Rolle. Neben 50% Anhängern der Naturreligionen gibt es noch 30% Christen und 20% Muslime. Voodoo kommt ursprünglich aus dem benachbarten Benin und bedeutet „Geist“ oder „Gott“. Die Anhänger, Voodoosi, glauben an Orakel, an Wiedergeburt, Ahnenverehrung und an Zeremonien, in denen sie durch Tänze und Tieropfer ihren Göttern Ehrerbietung zeigen. Der Voodoo-Glauben erinnert auch an die Sklavenzeit. Nachfahren von Sklaven oder Sklavenhaltern werden manchmal vom Geist verschleppter Sklaven befallen. Verehrt wird Mama Tchamba, die Mutter der Sklavengottheit, vor allem vom Volk der Ewe, das mit 40 Prozent die Mehrheit der togolesischen Bevölkerung ausmacht.

Noch heute wird an Togoer Gymnasien Deutsch unterrichtet. Auch 100 Jahre nach dem Ende der deutschen Kolonialzeit sprechen geschätzt noch etwa 100.000 Togoer Deutsch. Nationalsprachen Togos sind Ewe und Kabiyé, alleinige Amtssprache ist allerdings Französisch, welches ein Erbe der französischen Kolonialherrschaft darstellt.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Im Süden von Togo sind die meisten Schulen in einem katastrophalen Zustand, Dächer sind undicht, Türen fehlen, die Lichtverhältnisse sind unzureichend.

Es fehlt an Schulgebäuden, häufig sind mehr als 100 Kinder in einem Klassenzimmer. Offene Schuppen, die als Klassenzimmer dienen, findet man in fast jedem Dorf.

Die Schule in Agbodrafo hat zwei Schulgebäude mit insgesamt sechs Klassenzimmern, die von 458 Kindern wie folgt belegt sind:

- CP1: 60 Kinder in einem Klassenzimmer, ca. neue 40 Kinder sind von ihren Eltern in andere Schulen aufgrund der desolaten Bedingungen geschickt worden. Sie haben daher einen viel längeren Schulweg (bis zu 2 x 3 km) zu gehen.
- CP2: 78 Kinder in einem Klassenzimmer, davon 38 im Kindergarten untergebracht
- CE1: 105 Kinder in einem Klassenzimmer
- CE2: 90 Kinder in zwei Klassenzimmern, davon 42 im Kindergarten untergebracht
- CM1: 62 Kinder in einem Klassenzimmer
- CM2: 63 Kinder in zwei Klassenzimmern, davon 31 im Kindergarten untergebracht

111 Kinder der Klasse CP2, CE2 und CM2 (Gruppe B) sind in zwei Räumen und einem Lagerraum des Kindergartens untergebracht, die dafür nicht geeignet sind und sich in einem desolaten Zustand befinden (undichte Dächer, fehlende oder kaputte Türen, zum Teil ohne Fenster oder gelochte Fassade, dunkel und zu klein für Klassenzimmer). Die Renovierung dieser drei Räume wird von unserem Projektpartner mit eigenen Mitteln finanziert.

105 Kinder der Klasse CE1 (Gruppen A und B) sitzen in einem Klassenzimmer, das für 60 vorgesehen ist.

Aufgrund der Anzahl der Kinder am Ende des Schuljahres 2020-2021 (ca. 580 Schulkinder) hat das Ministerium gedroht, die Schule zu schließen, wenn die Gemeinde keine Lösung mit höchstens 60 Kinder pro Klassenzimmer findet. Der Bürgermeister, der Dorfchef und die Elternschaft haben sich geeinigt, dem Kindergarten nur noch einen Raum zur Verfügung zu stellen und die anderen Räume für drei Klassen der Gruppe B (CP2, CE2, und CM2) zu gestalten.

Um die 458 Kinder zu unterrichten, werden 8 Lehrer vom Staat und 1 von der Elternschaft bezahlt.

Darüber hinaus gibt es einen Kindergarten mit 71 Kindern, die jetzt nur noch in einem Raum untergebracht sind; betreut werden sie von zwei Kindergärtnerinnen.

Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Neubau eines Schulgebäudes bestehend aus 4 Klassenzimmern, einem Direktionsraum und einem Lagerraum, Länge 40,90 m, Breite 7,30 m, Klassenzimmer mit 72 qm, Direktion und Lagerraum mit jeweils 14 qm.

Es handelt sich um ein massiv aus Betonsteinen gebautes ebenerdiges Gebäude mit Stahltüren, durchgebrochenen Fassaden und einem Dachstuhl aus Holz und Aluprofilen als Dachabdeckung.
Vor dem Gebäude wird eine Terrasse mit einer Breite von 1,5 m betoniert, die gleichzeitig vom Dach geschützt wird.

Die Gestaltung und Bemaßung von solchen Gebäuden sind vom togolesischen Ministerium für
Bildung und Ausbildung vorgegeben.

Eine komplette Möblierung (Tischbänke, Schreibtische mit Stühlen und Regalen) wird auch zur Verfügung gestellt.

Die Schule wird staatlich registriert und der Staat stellt und bezahlt die Lehrer.

Fördervolumen: 50.000 Euro

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Lassa-Elimdè II

Bau von 3 Klassenzimmern, Möbel, Spielplatz

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4 Klassenräume, 2 Büroräume

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