Yederobo Wessiken (2022)

Bau von 3 Klassenräumen inkl. Möbel, Schulbüro, Toiletten

Standort:

Yederobo Wessiken (Liberia/Afrika)

Partnerorganisation vor Ort: Street Child Deutschland e.V.

Hintergrund

Die Gemeinschaft Yederobo Wessiken liegt in Maryland County im Süden des Landes an der Grenze zur Elfenbeinküste.

Liberia leidet bis heute unter den Folgen des Bürgerkrieges und den Auswirkungen der Ebola-Epidemie.

Davon ist auch die Bildungssituation betroffen. Eine UNICEF-Studie von 2016 geht davon aus, dass Liberia wahrscheinlich das weltweit letzte Land sein wird, das eine allgemeine Grundschulbildung erreicht. Dies voraussichtlich erst im Jahr 2100. Im Südosten des Landes sind diese Probleme besonders stark ausgeprägt.

Durch die abgeschiedene Lage des Südostens Liberias können sowohl staatliche als auch nichtstaatliche Akteure vor Ort nur wenig Hilfeleistungen anbieten. Große Nichtregierungsorganisationen wie USAID arbeiten hier nicht und auch die liberianische Regierung verfügt im Südosten nicht über ausreichende Ressourcen. Die Einschreibungszahlen an den Grundschulen aller südöstlichen Verwaltungsgebiete liegen unter dem nationalen Durchschnitt – das gilt insbesondere für Mädchen.

In Bezug auf die wichtigen Indikatoren bezüglich Armut, Bildung und Gesundheit weist die Projektregion Maryland die schlechtesten Zahlen in ganz Liberia auf.

51% der Kinder in Maryland besuchen momentan keine Schule. Diese Tatsache ist neben den wirtschaftlichen Problemen auch auf die unzureichende Infrastruktur zurückzuführen: es gibt sehr wenige Schulen, sodass die Kinder oft sehr weite Wege zurücklegen müssen. Zudem sind bestehende Schulen teils einsturzgefährdet und häufig fehlt es an ausgebildeten Lehrkräften. Unsere lokale Partnerorganisation Street Child of Liberia (SCoL) hat im Rahmen der Projektvorbereitung eine Studie durchgeführt, bei der Familien und Kinder in Maryland zum Kindeswohl sowie ihrer sozialen und wirtschaftlichen Situation befragt wurden. Diese Studie hat gezeigt, dass eine große Angst besteht, aufgrund mangelnder finanzieller Ressourcen langfristig keinen Zugang zu Bildung zu bekommen.

Die Gemeinschaft Yederobo Wessiken mit ihren 350 Bewohnern befindet sich etwa 75 Kilometer entfernt von Harper City, der Hauptstadt von Maryland County.

Aktuell besuchen dort etwa 40 von den 75 Kindern im schulpflichtigen Alter die Dorfschule. Das Schulgebäude ist in einem desolaten Zustand.  Es wurde seinerzeit aus Lehm mit einem Strohdach gebaut und fällt aber mittlerweile auseinander. Es gibt keine Schulmöbel, lediglich Pfähle zum Sitzen.

Dieses Projekt soll neuen und nachhaltigen Zugang zu Bildung in Maryland County schaffen und so den Kindern vor Ort und aus der Region einen sicheren Schulbesuch ermöglichen.

Projektmaßnahmen

Hierfür werden Grundschulen in einer sog. 3-Klassenzimmerstruktur gemeinsam mit den Dorfgemeinschaften neu aufgebaut. In der Planung und Umsetzung wird intensiv mit den Eltern und den kommunalen Führungspersonen zusammengearbeitet.

Alle Schulen erhalten ein Schulbüro, Wasser-, Hygiene- und Sanitäreinrichtungen. Ferner werden das Mobiliar und die notwendigen Schul- und Lehrmaterialien bereitgestellt.

Da es in den ländlichen Gemeinschaften an vollausgebildeten Lehrkräften mangelt, werden jeweils zwei Lehrkräften pro Schule dabei unterstützt, das staatlich anerkannte C-Zertifikat für Lehrer*innen zu erlangen. Zur weiteren Förderung der Unterrichtsqualität werden halbjährliche Fortbildungen zu pädagogischen, unterrichtstechnischen und bewertungsbasierten Themen mit den Lehrkräften der Schule durchgeführt. Einmal jährlich wird die Qualität des Unterrichts durch unabhängige, stichprobenartige Tests überprüft.

Die Gemeinschaften werden weiterhin dabei unterstützt, einen Verwaltungsausschuss und eine Eltern-Lehrer-Vereinigung in der Schule zu etablieren. Diese können dann alle Verwaltungsaufgaben, die Kontrolle über die Einhaltung der Schulpflicht und der Kindesschutzrichtlinien übernehmen.

Um die Finanzierung der Schulen nach Projektende weiter zu gewährleisten, führt das lokale Team mit den Gemeinschaften einkommensgenerierende Initiativen durch. Der lokale Verwaltungsausschuss wählt fünf Gemeindemitglieder aus, die an Fortbildungsmaßnahmen in grundlegenden Agrarkonzepten, Arbeitsaufsicht und Finanzmanagement teilnehmen.

Der bereitgestellte Zuschuss wird in ein den lokalen Begebenheiten angepasstes landwirtschaftliches Projekt investiert, beispielsweise einen Gemeinschaftshof oder einen Saatgutverleih. Die Arbeit im Projekt wird von der lokalen Gemeinde selbst geleistet.

Fördervolumen: 23.432 Euro

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Mini-Schule: Bau von 3 Klassenzimmern und einem Büro, Ausstattung mit Lehr- und Lernmittel, Ausbildung einer Lehrkraft, Einkommensschaffende Initiativen (IGI), Schulung von IGI-Gruppen in der Produktion von Grundnahrungsmitteln

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