Ozonungu II (2023)

Bau eines Hostels, Installation einer Wasserversorgung mit Pumpe

Standort:

Ozonungu II (Namibia/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Kaokoland e.V. 

Region, Land

Unser Projektgebiet liegt im Kaokoveld, ca. 740 Kilometer nördlich von der namibischen Hauptstadt Windhoek entfernt. Und der Ort Ozonungu liegt ca. 55 km südwestlich von Opuwo, der Hauptstadt der nordnamibischen Region Kunene entfernt und 10 Kilometer von Kaoko-Otavi.

Die Schüler dort gehören hauptsächlich der Ethnie der Ovahimba und Zembakinder (Ovahimba, Owatwa, Tjimba, Mbandanderu). Die Zemba gehören alle zur Sprachgruppe der Herero.

Bei den Ovahimba besteht zunehmend der Wunsch, ihre Kinder zur Schule zu schicken und auch die Kinder selbst möchten gerne zur Schule gehen. Ebenso legt die Regierung Wert darauf, die Ovahimba als archaisch lebende Gemeinschaft in die Sozialgemeinschaft einzugliedern, zu fördern und zu bilden.

Sie sind mittlerweile Halbnomaden und eines der letzten noch nomadisierenden Völker dieser Welt. Auch auf Grund dieser Tatsache sind die Schulen nicht nur Schulen, sondern auch Sozialstationen, in denen die Kinder während der Schulzeit leben und betreut werden müssen, da Teile der Familie oder auch die gesamte Familie mit ihren Herden auf Wanderschaft ist. Ein zusätzlicher Aspekt ist die enormen Entfernungen, die die Schüler zu ihren Wohnstätten haben (u.U. mehrere 10 km).

In Namibia leben rund ein Dutzend Volksgruppen, denen die namibische Verfassung kulturelle Eigenständigkeit zusichert: Ovambo, Herero, Nama, Damara ebenso wie Afrikaner. Viele Völker Namibias sind Nomaden oder mittlerweile Halbnomaden, die ihre Viehherden begleiten oder als Jäger und Sammler noch teilweise umherziehen.

Allgemeiner Hintergrund

Namibia besteht zum großen Teil aus Farmflächen und Naturparks. Es ist daher nicht ganz einfach, flächendeckend für genügend Schulen zu sorgen. Das Land kann diese Leistung nicht allein erbringen und wird dabei unterstützt durch Hilfe von außen, unter anderem aus Deutschland.

Die meisten Kinder schlafen auch in der Nähe der Schule, weil die Fußwege dorthin so lang sind. Solange keine zusätzlichen Schlafräume geschaffen werden können, müssen die Kinder auf dem nackten Erdboden schlafen, zugedeckt mit Lumpen. Das bedeutet, sie sind im Sommer sämtlichen Gefahren ausgesetzt sind, wie Schlangen, Skorpionen und Ungeziefer. Im Winter herrschen Temperaturen zwischen +5 und Minusgraden. Und während der Regenzeit werden sie nass.

Die Schulbehörde zahlt an fast allen Schulen nur eine Mahlzeit am Tag – pures Maismehl. Diese „Lebensmittelzuteilung“ ist für die Kinder nicht ausreichend. Ein vernünftiger Lernprozess ist bei dieser Versorgung unmöglich. Abgesehen von dem Hungergefühl wären die Kinder damit eindeutig mangelernährt, was die geistige und körperliche Entwicklung der Kinder stark beeinträchtigt. Unser Projektpartner vor Ort muss daher unterstützend eingreifen und versucht, an einigen Schulen die zusätzlichen Mahlzeiten zu finanzieren.

Voraussetzung dafür, dass eine Vollversorgung mit Lebensmitteln (4 Mahlzeiten am Tag, ausgewogene Kost) vom Staat bezahlt wird, ist, dass die Schulen über ein Hostel mit Sanitärtrakt, eine Küche mit Speiseraum und Betreuerunterkünfte verfügen.

Neben den Gebäuden fehlt es auch an geeigneten Lehrmaterialen. Das beginnt bei den Wörterbüchern für alle offiziellen Sprachen Namibias. Für einige der Minderheiten-Sprachen, wie die Sprache der Himba oder der San, gab es bisher keine gültigen Wörterbücher. Das Institut für Bildung und Entwicklung ist dabei, diese Lücke zu füllen. Denn ohne Wörterbücher gibt es keine verlässliche Schriftsprache und das macht den Unterricht an Schulen in diesen Sprachen fast unmöglich, zum Leidwesen der Kinder.

Es ist sehr schwierig für ein Kind, das vielleicht nur Ochi-Herero spricht, in der Schule plötzlich auf Englisch oder Afrikaans unterrichtet zu werden. Die GTZ entwickelt deshalb in Namibia Grundschulbücher in allen Minderheits-Sprachen, mit Geschichten, die in einer Welt spielen, die den Kindern vertraut ist.

Die Welt, die den Kindern vertraut ist, ist sandig und trocken. Die Hitze flimmert, es gibt kaum Wasser. Die San sind Nomaden, die als Jäger und Sammler durch Wüste und Steppe ziehen. Für die Kinder des Stammes ist es eine große Leistung, überhaupt in die Nähe einer Schule zu kommen.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Die Schule in Ozonungu ist eine Mobile Unit und ca. 50 km von Opuwo entfernt.
Es werden dort momentan in einem Zelt 64 Kinder von 2 Lehrern unterrichtet. Die Schülerzahl wird steigen, sobald es dort feste Klassenräume gibt.

Es gibt dort bisher nur ein Zelt, in dem die Schüler/-innen unterrichtet werden und zwei kleine Wellblech-Häuser, die als Unterkunft für die Lehrer dienen. Die Kinder essen und schlafen teilweise auf dem Boden. Es fehlt dieser Schule noch an allem. Als Sanitäranlagen dienen aktuell 3 Blechhütten mit Latrinen (also ohne Wasseranschluss). Es gibt dort eine Quelle, aus der sie Wasser beziehen können.

Insgesamt sollen an der Schule mehrere Baumaßnahmen durchgeführt werden, um den Kindern ein komfortables, sicheres und angenehmes Lernumfeld zu ermöglichen:

Im Januar 2023 startete der Bau eines neuen Klassengebäudes mit zwei Klassenräumen. Das Gebäude wird mit Solarzellen ausgestattet und im März 2023 fertig werden. Die Solaranlage auf der Schule reicht auch für die Stromversorgung des Hostels mit.

Weiter fehlen der Schule folgende bauliche Maßnahmen:
• Hostel
• Sanitärblock
• Küche mit Speisesaal
• Lehrerunterkünfte

Solange es kein Hostel gibt, schlafen die Kinder entweder draußen auf dem Boden. Wenn die Klassenräume fertig sind, werden Sie nachts die Schulbänke zur Seite schieben, um dann im Klassenzimmer auf dem Boden zu schlafen. Es wird daher dringend noch ein Hostel mit Schlafplätzen benötigt.

Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Es soll ein kleines Hostel gebaut werden mit 72 Schlafplätzen. Das Hostel wird ausgestattet mit 36 Hochbetten, Matratzen und 18 Vierfach-Spinden.

In 2023 wird die Schule auch noch eine Wasserversorgung mit Pumpe erhalten. 

Fördervolumen: 53.000 Euro

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Bau von 2 Klassenräumen, offener Raum, inkl. Möbel

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