Mballa (2016)

Bau von zwei Klassenräumen und Toiletten

Standort:

Mballa (Tschad/Afrika)

Projektpartner vor Ort: World Vision

Hintergrund:

Der Tschad zählt zu den ärmsten Ländern Afrikas und rangiert an viertletzter Stelle (184/187) auf der Liste der Vereinten Nationen, die alle Staaten nach einem Entwicklungsindex bewerten (HDI, Human Development Index). In den HDI fließt neben Pro-Kopf-Einkommen und Lebenserwartung auch die durchschnittliche Zahl der Jahre, die ein Kind die Schule besucht, ein. Diese liegt im Falle des Tschad bei nur 1,5 Jahren. Noch nicht einmal 40 % der Kinder absolvieren die sechsjährige Grundschule.

Besonders benachteiligt sind Mädchen: Nur etwa eines von vier Mädchen beendet die Grundschule und kann danach ausreichend Lesen und Schreiben.

Das Projektgebiet im Verwaltungsbezirk Mballa befindet sich circa 500 km südlich der Hauptstadt Ndjamena und gut 30 km nordöstlich der Stadt Moundou im Südwesten des Landes in der Region „Logone Occidental“. Der Name Mballa bedeutet „den Fremden freundlich gesonnen“. Die natürliche Bewaldung in der zur Savanne zählenden Vegetationszone ist durch rasch voranschreitende Abholzung weitgehend dem Ackerland gewichen. Die meisten der ca. 36.000 Bewohner des Verwaltungsbezirks sind Kleinbauern. Die Erträge sind gering, vor allem aufgrund von langen Dürreperioden in den letzten Jahren. Die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft: Es gibt nur eine Gesundheitsstation, die Kranken müssen bis dorthin oft weite Wege zurücklegen. Die hygienischen Bedingungen sind schlecht, Krankheiten wie Cholera, Durchfall und Malaria plagen die Kinder und ihre Familien.

Unser Projektpartner hat ein Regional-Entwicklungsprojekt gestartet, um langfristig und nachhaltig die Armut zu bekämpfen. Dazu gehört auch, allen Kindern Zugang zu einer grundlegenden Schulbildung zu ermöglichen.

Problemstellung an der Schule:

Im Projektgebiet gibt es zwar 37 Schulen, sie sind aber in einem sehr schlechten Zustand. Nur vier verfügen über ein festes Gebäude, alle anderen sind mit Gras und Stroh gedeckte Behelfskonstruktionen, die kaum Schutz vor Hitze, Kälte oder Regen bieten. Wenn die Regenzeit beginnt, endet das Schuljahr vorzeitig, weil diese Konstruktionen dem Regen nicht standhalten. So findet oft nur fünf bis sechs Monate pro Jahr Unterricht statt.

Meist sitzen die Schüler auf Holzstangen oder Steinen und teilen sich zu fünft ein Buch. Von derzeit 120 Lehrern haben nur vier eine qualifizierte Ausbildung, alle anderen sind mehr oder weniger gut angelernt. Durchschnittlich besuchen 93 Schüler eine Klasse, der offizielle Standard im Tschad liegt bei maximal 45 Schülern. Unter all diesen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, dass viele Schüler die Schule frühzeitig abbrechen und manche Schulabsolventen kaum Lesen und Schreiben können.

Förderumfang:

Bildung ist ein wichtiger Schritt aus dem Teufelskreis der Armut. Grundlagen im Lesen, Schreiben und Rechnen eröffnen den Kindern bessere Zukunftsperspektiven auch außerhalb der Landwirtschaft. Damit die Kinder, vor allem die benachteiligten Mädchen, ein gutes Lernumfeld erhalten, wird in enger Kooperation mit den Schulbehörden und Elternvertretern zusammengearbeitet.

In einer ersten Phase hat FLY&HELP in einer Mädchenschule in dem Dorf Hollo in 2014 bereits zwei neue Klassenzimmer für rund 120 Schülerinnen gebaut und mit Schulmöbeln und Lehrmaterial ausgestattet.

Nun soll die Schule um zwei Klassenräume, ein Büro für den Schulleiter und Toilettenanlagen erweitert werden. Diese Räume werden in einem Neubau untergebracht.

So können (bei einer Klassenstärke von bis zu 60 Schülern) rund 120 weitere Mädchen in einem stark verbesserten Lernumfeld unterrichtet werden.

Die bisherigen Toiletten reichen nicht aus. Es werden jedoch dringend mehr Toiletten benötigt, da insbesondere Mädchen aus höheren Klassen der Schule fernbleiben, sobald ihre Menstruation einsetzt und sanitäre Anlagen fehlen.

Geplante Maßnahmen:

  • Errichtung eines fest gemauerten Gebäudes aus Backsteinen mit Dach aus verzinktem Wellblech mit zwei Klassenräumen und einem Büro
  • Einsatz von Türen und Fenstern
  • Bau von Toiletten
  • Ausstattung der Räume mit Schulmöbeln

Die Dorfbevölkerung wird die für den Bau notwendigen Materialien (Sand und Steine) bereitstellen. Die Bauarbeiten können mit kurzer Vorlaufzeit jederzeit beginnen und dauern voraussichtlich sechs Monate. Der Bauplan für die Klassenräume und die Toiletten folgt den

Standards des örtlichen Bildungsministeriums.

Fördervolumen: 52.250 Euro

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