Lengijape I (2018)

Bau/Fertigstellung einer neuen Schule

Standort:

Lengijape I (Tansania/Afrika)

Projektpartner vor Ort: upendo e.V.

Hintergrund - Die Massai-Kultur:

Die Massai-Gemeinschaft in Ostafrika ist eine Gesellschaft der Hirten, die es über Jahre hinweg geschafft hat, ihre Traditionen und Kultur zu bewahren, obwohl das moderne Leben die alten Kulturen schwächt und/oder zerstört. Diese Hirtengemeinschaft zeichnet sich durch Viehhaltung aus, bei der Menschen und Tiere von einem zum anderen Ort ziehen auf der Suche nach Wasser und Weide für ihre Haustiere.

In den letzten Jahren begann diese Gesellschaft, sesshaft zu werden und sich niederzulassen und Vieh- und Landwirtschaft zu betreiben. Die Globalisierung kann aufgrund der stark verfestigten Kultur der Massai kaum vordringen. Die Massai bevorzugen ihre Kultur und stellen ihre Tradition in den Vordergrund. Vielleicht ist das der beste Weg, Tradition und Kultur gut zu bewahren, aber es gibt einige kulturelle Praktiken, die veraltet sind und manchmal einigen Mitgliedern der Gesellschaft ihre Basisrechte zu verweigern scheinen. Die Schulbildung gehört zu den legalen Menschenrechten, die die Massai derzeit am dringendsten benötigen, genau wie andere Gesellschaften auch.

Die Massai Tradition und Kultur muss flexibel und offen werden, um die Schulbildung für die Mitglieder dieser Hirtengemeinschaft zu ermöglichen. Ein Massai-Junge wacht früh am Morgen auf und sieht nach den Kühen, dann bereitet er sich auf den Weidegang mit den Rindern vor, einen Tag für ihn ohne Nahrung und Wasser. Abends kommt er spät zurück und sorgt dafür, dass die Kälber ihre Milch erhalten. Er melkt die Kühe, isst sein Abendessen und geht zu Bett, um am nächsten Tag früh wieder seinen Verpflichtungen nachzukommen. Diese Routine wird nur eingehalten, wenn das Vieh zu Hause ist. Manchmal während der langen Trockenzeit müssen die Jungen sehr weit wandern, um neue Weiden zu finden und kommen erst nach Monaten wieder nach Hause.

Für Mädchen ist es anders. Sie melken Kühe am frühen Morgen, bereiten das Essen für die Familie vor und gehen dann auch zum Viehhüten, sammeln Feuerholz oder holen Wasser - je nach ihren Aufgaben. Diese Arbeiten dauern üblicherweise den ganzen Tag und sie sind meist etwas früher am Haus als die Jungen und warten dann auf das Abendmelken und die Essenvorbereitungen und gehen danach zum Schlafen.

Diese Kinderarbeit behindert jede Ausbildung. Die wenigen Chancen für einige Kinder sind eine Herausforderung wegen der traditionellen Praxis und die wenigen verfügbaren Schulen sind nicht in der Lage, alle notwendigen Services anbieten.

In dieses Thema greift unser Projektpartner von zwei Seiten ein:

Die Dorfgemeinschaft wird an die Bedeutung von Bildung herangeführt und die Kinder werden beim Schulbesuch unterstützt. Außerdem werden die Schulen selbst unterstützt, damit sie das bieten können, was die Kinder benötigen.

Die geographische Region der Massai ist sehr groß, da sie weit verstreut leben müssen, um ihre Herden ausreichend ernähren zu können. Das sorgt für lange Schulwege.

Die Dorfgemeinschaften haben erkannt, dass neue Schulen benötigt werden, so dass Schüler auch hin und zurück zur Schule gehen können. Dies scheint Schüler und Eltern motiviert zu haben. Mindestens jeder Ort sollte seine Schule haben. Das wird das Ausbildungsniveau anheben und die Anzahl angebotener Schulplätze steigern.

Der Ort Oldonyo:

Oldonyo ist ein neues Dorf, das 2015 von Loorkisalie getrennt wurde. Das Dorf hat eine Bevölkerung von 2.451 Einwohnern, die Massai-Hirten sind. Die Zahl der Frauen ist höher als die der Männer. Die meisten Männer sind mit etwa drei bis vier Frauen verheiratet. Viele Frauen haben bis zu sechs Kinder, so dass es viele Kinder im Dorf gibt.

Das Dorf (Koordinaten: 3°47'07"S 36°23'49"E ) grenzt im Nordosten an Loorkisalie, im Süden an Nyorrit, im Norden an Lengoolwa und im Westen an Olemooti. Das Gebiet liegt genau an den Hängen des Berges Lorkisalie in der Nähe der Grenze der Bezirke Monduli / Simanjiro.

Das Dorf hat keine sozialen Einrichtungen wie Schule, Krankenhaus, Wasser und Strom, um nur einige zu nennen. Die Dorfgemeinschaft von Oldonyo ist sich der Bedeutung von Bildung bewusst, aber sie hat keine Schule im Dorf für die vielen Kinder.

Die Gemeinde beschloss 2016, ihre Kinder im Dorf zu unterrichten. Es wurden zwei halbfertige Räume gefunden, die zu diesem Zweck genutzt werden.

Die Schule Lengijape:

Im Jahr 2017 wurden in den beiden bestehenden Räumen 177 Kinder unterrichtet. Weitere 120 Kinder des Dorfes müssen aus Platzmangel derzeit noch in die bis zu 14 km entfernten Nachbardörfer laufen. Und weitere 325 Kinder lernen in noch weiter entfernten Schulen und können somit gar nicht in der Woche nach Hause laufen.

Die Zahl der Kinder, die in Oldonyo überhaupt nicht zur Schule gehen, wird auf über 216 geschätzt.

Die Gemeinde Oldonyo möchte die beiden bestehenden Räume fertigstellen und hatte damit begonnen, vier weitere Klassenräume für die vielen Kinder zu bauen. Aber dann ging der Gemeinde das Geld aus und die Bauvorhaben stehen momentan still. Die Gemeinde hat begonnen, Rinder und Ziegen zu verkaufen, um den Bau weiter voranzutreiben. Aber das ist nicht sinnvoll, da die Tiere den Lebensunterhalt der Gemeinde sichern.

Mit der Fertigstellung aller sechs Räume möchte man Platz für möglichst viele der 838 Kinder schaffen.

Die 177 Kinder in den momentanen Räumen werden von drei Lehrern aus dem Dorf unterrichtet und von der Gemeinde bezahlt.

Es gibt eine Toilette mit sechs Gruben, die von Kindern und Lehrern genutzt wird; die Anzahl der Gruben ist für alle Schüler deutlich zu gering. Das Gebiet hat kein Wasser in der Nähe. Daher wird eine Regenwassersammlung als Wasserquelle benötigt. Die Gemeinde und die Dorfregierung wünschen, dass bis 2019 alle Schüler und Kinder, die in anderen Dörfern lernen, in eine Schule in ihr Heimatdorf zurückkehren.

Projektmaßnahmen:

Es ist geplant, die beiden momentan genutzten Räume fertigzustellen und die „Ruinen“ der vier neuen Klassenräume ebenfalls weiter und fertig zu bauen.

Diese sechs Räume können zwar nicht genügend Platz für alle Kinder schaffen, aber es ist ein Anfang. Die Laufwege der Schüler werden stark reduziert und die Schule ist dichter an der Bevölkerung, so dass auch erreicht werden kann, dass die Kinder, die momentan gar keine Schule besuchen, künftig eingeschult werden.

Zusammenfassung der Aktivitäten:

  • Endausbau der zwei genutzten Klassenräume
  • Fertigstellung der vier im Bau befindlichen Klassenräume
  • Bau einer Toilette mit 16 Gruben
  • Kauf von 92 Schultischen für die vier neuen Klassenräume
  • Installation eines Regenwassersammeltanks

Fördervolumen: 40.000 Euro

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