Bishoftu / Tokuma (2020)

Bau einer Vorschule mit vier Klassenräumen

Standort:

Bishoftu / Tokuma (Äthiopien/Afrika)

Projektpartner vor Ort: humedica e.V.

Hintergrund:

Äthiopien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt: rund ein Drittel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Das Land ist gezeichnet von Nahrungsknappheit, Dürren, Arbeitslosigkeit und einer hohen Zahl an HIV-infizierten Menschen. Jedes Jahr wächst die Bevölkerung um 2,6 Prozent. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 66 Jahren, die Alphabetisierungsrate bei nur 52 Prozent.

Viele Familien im Einzugsbereich der Tokuma-Schule können sich keinen privaten Kindergarten

mit hohen Gebühren leisten, sondern sind auf staatliche Dienste angewiesen. Stellen Staat

und Kommune zu wenig Vorschulplätze zur Verfügung, hat dies in zweierlei Hinsicht Konsequenzen:

  • In den Kindergärten werden die Kinder in viele Grundkenntnisse und -fertigkeiten eingeführt: zum Beispiel einen Stift zu halten und mit ihm zu malen, sich auf einem Blatt Papier zurechtzufinden, Buchstaben und Zahlen zu schreiben, oder mit Schere und Klebstoff umzugehen. Das hat zur Folge, dass Kinder ohne Kindergarten- bzw. Vorschul-Vorbildung in der Schule überfordert sind und dem Unterricht nicht folgen können.
  • Mütter, ob mit Partner oder alleinerziehend, müssen zum finanziellen Lebensunterhalt

beitragen. Gibt es keine Betreuung, bleiben die Kinder entweder unbeaufsichtigt, eventuelle ältere Geschwister müssen der Schule fernbleiben, um auf die Kleinen aufzupassen, oder

die Familie kann sich nicht aus der Armutsfalle befreien.

Viele Kinder müssen Wasser holen, Vieh hüten oder jüngere Geschwister betreuen, statt

Kindergarten oder Schule zu besuchen.

Der Bedarf an staatlichen, respektive bezahlbaren Betreuungseinrichtungen ist sehr hoch.

Auch in Bishoftu-Tokuma fehlen Kindergarten- und Vorschulplätze, die vorhandenen Gebäude haben ihre Kapazitätsgrenze erreicht.

Bishoftu liegt im Regionalstaat Oromia, 47 km südöstlich von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba.

Der Name Bishoftu leitet sich ab von der Oromo-Sprache BISHANOFTU und bedeutet

„Land der überschüssigen Gewässer“. Dies bezieht sich auf die fünf Kraterseen, die rund um

die Stadt gelegen sind. Bishoftu ist mit rund 105.000 Einwohnern die zehntgrößte Stadt Äthiopiens.

Die Tokuma-Grundschule ist eine der staatlichen Schulen in Bishoftu und seit 1962 in Betrieb. Insgesamt werden dort 2.414 Schülerinnen und Schüler in den Klassen eins bis sechs von 73 Lehrkräften unterrichtet.

Die Schule ist generell in schlechtem baulichem Zustand – besonders die Vorschule: der Putz bröckelt von den Wänden und es ist aufgrund der fehlenden Fenster zu dunkel. Eine Sanierung des Gebäudes ist wegen des schlechten Zustands nicht möglich, ein Neubau die einzige Lösung.

Im Moment besuchen 136 Kinder (59 Mädchen und 77 Jungen) den Kindergarten/Vorschule der Tokuma-Grundschule. Sie werden von vier Lehrerinnen betreut, die je zur Hälfte von Staat und Kommune bezahlt werden.

Weitere Kindergartenplätze werden dringend benötigt. Unser Ziel ist es, vier Gruppenräume für jeweils 50 Kinder aufzubauen, so dass 200 Kinder aus sozial schwachen Familien gefördert und auf die Schule vorbereitet werden können.

Projektmaßnahmen:

Die Projektmaßnahme umfasst den Bau eines Kindergarten-/Vorschulgebäudes mit vier Klassenräumen.

Fördervolumen: 55.700 Euro

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