Omuhonga (2020)

Hostel mit Betten und Spinden, Sanitärtrakt mit Duschen und Toiletten

Standort:

Omuhonga (Namibia/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Kaokoland e.V.

Hintergrund:

Das Dorf Omuhonga befindet 120 km hinter Opuwo, der Distriktshauptstadt der Kunene-Region, in der Epupa-Constituency. Hier ist eines der letzten frei und traditionelle lebenden Völker angesiedelt, die Ovahimba, zu den Herero gehörend. Die Entfernung von Windhoek beträgt ca. 900 km.

Errichtet wurde das jetzige Schulgebäude mit zwei Klassenräumen und einem winzigen Zwischenraum als Buschschule von einer isländischen NGO. Dazu erhielt die Schule ein eigenes Bohrloch und eine Trockentoilette. Diese Buschschule wurde von ca. 30 Kindern besucht, um von der 1. bis zur 4.Klasse die wichtigsten Grundkenntnisse im Rechnen, Schreiben und Lesen in Otjiherero (ihrer Muttersprache) und Englisch zu erwerben.

Nachdem die 8-jährige Finanzierung ausgelaufen war, musste die Schule, wie jedes andere Projekt mit Förderung seitens des Ministeriums für Entwicklungshilfe, der EU oder UN, an einen“ lokalen Träger“ übergeben werden, in diesem Falle das Gouvernment, das die Schule zunächst schloss.

Bei den Ovahimba bestand trotzdem zunehmend der Wunsch, ihre Kinder zur Schule zu schicken und auch die Kinder selbst möchten gerne zur Schule gehen. Ebenso legt die Regierung Wert darauf, die Ovahimba als archaisch lebende Gemeinschaft in die Sozialgemeinschaft einzugliedern, zu fördern und zu bilden. Daher wurde diese Schule, die als Buschschule den Namen Kapika-Schule trug, nach dem Oberhaupt der Ovahimba-Gemeinschaft in dieser Region, als 7-klassige Primary School wieder eröffnet, allerdings ohne jegliche Voraussetzung und Infrastruktur dafür. Es gibt so gut wie keine Lehrmittel.

Um alle Kinder überhaupt unterrichten zu können, wurden drei große Zelte aufgestellt, ohne Fußboden. Im Sommer ist es sehr heiß, im Winter entsprechend kalt – um die Null Grad am Morgen. Dazu kommt, dass von den nunmehr 178 Kindern die allermeisten dort schlafen müssen wegen der extrem langen Anmarschwege zur Schule (bis zu 50 km Einzugsgebiet).

Die Kinder schlafen derzeit auf dem nackten Erdboden, zugedeckt mit Lumpen, d.h. im Sommer sämtlichen Gefahren ausgesetzt, wie Schlangen, Skorpionen und Ungeziefer, im Winter bei Temperaturen zwischen +5 Grad und Minusgraden.

Die sanitären Anlagen halten dem Bedarf ebenfalls nicht Stand, zumal das Bohrloch unterdessen vom lokalen Chief vereinnahmt wurde und das Wasser zum Tränken des Viehbestandes genutzt wird, was bedeutet, dass sich die Kinder nicht einmal waschen können.

Die Lehrerschaft besteht aus 10 Personen und versucht mit großem Engagement, einen erfolgreichen Unterricht zu gestalten, der die Liebe zu den Kindern und die Achtung vor den Lehrern widerspiegelt.

Hervorzuheben ist, dass die Kinder ihre traditionelle Kleidung tragen dürfen und dafür nicht gemobbt werden wie in anderen Schulen. Sie lernen auch ihre traditionellen Tänze und Lieder.

Ein weiteres wesentliches Problem ist die Frage der Schulspeisung. Eine Primary School ist als Tagesschule konzipiert, d.h. die Kinder bekommen von der Schulbehörde ein Kontingent Maismehl für eine Mahlzeit am Tag – kein Gemüse, kein Fleisch, keine Eier etc. Es handelt sich bei dieser Mahlzeit um eine dünne Maisbrühe.

Im November 2012 bat der Direktor dieser Schule, Mr. Kakuva, den Verein Kaokoland um Soforthilfe, da er ansonsten die Schule zeitweilig schließen müsse, denn die dort nächtigenden Kinder müssen von diesem Kontingent früh und abends ebenfalls verpflegt werden. Seitdem sorgt der Verein für den Bedarf von Maismehl (bisher ca. 8 t), Gemüse (frisch oder als Konserven), Zucker, Öl und Produkten, die nicht gekühlt werden müssen. Der Verein hat außerdem Schlafsäcke und Decken für die Kinder gespendet.

Insgesamt benötigt die Schule ein langfristiges Programm und folgende Fördermaßnahmen:

  • 7 neue Klassenräume
  • Küche mit Speisesaal
  • Hostel für 150 Kinder mit Sanitär
  • Unterkünfte für die 9 Lehrer
  • Ein neues, eigenes Bohrloch
  • Bibliothek

FLY & HELP finanzierte bereits 2016 im ersten Schritt den Bau eines Schulblocks mit 3 Klassenräumen und einer Küche. Für den Übergang können die Kinder in den Klassenräumen auch schlafen, um vor der Witterung geschützter zu sein.

In 2017 wurden vier weitere Klassenräume und eine Bibliothek gebaut.

Und in 2020 wird nun das Hostel mit einem Sanitärtrakt errichtet.

Fördervolumen: 95.000 Euro

Video:

Dieses schöne Video über seine Reise zu unserem Schulprojekt in Omuhonga/Namibia hat Marco Pfeifer erstellt. Er hat eine eigene Spendenaktion gestartet, um unsere Schule mit Lebensmitteln zu versorgen und hat auch vor Ort handwerklich mit angepackt. Das Video vermittelt einen tollen Eindruck von der Projektregion in Namibia, unserem Schulprojekt und den Lebensumständen der Kinder vor Ort. 
Ab Minute 5:30 sieht man unsere Schule in Omuhonga :-) 

https://www.youtube.com/watch?v=95KUMSa_YTI&t=30

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