Komki-Ipala (2020)

Bau von drei Klassenräumen

Standort:

Komki-Ipala (Burkina Faso/Afrika)

Projektpartner vor Ort: abed e.V.

Hintergrund:

Burkina Faso stand bis 1960 unter französischer Kolonialherrschaft, hieß von Beginn der Unabhängigkeit bis 1984 Obervolta und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Land hat etwa 16,5 Millionen Einwohner (2011) mehrheitlich muslimischen Glaubens.

Die Alphabetisierungsrate liegt bei 21,8%, die Arbeitslosenrate bei knapp über 50%. Es gibt 60 gesprochene Sprachen und dementsprechend auch 60 verschiedene Ethnien, die in Burkina Faso trotz kultureller und religiöser Unterschiede friedlich miteinander leben. Die Amtssprache ist Französisch, das Hauptmerkmal, das die Kolonialmacht hinterlassen hat.

Ein Prozent der Bevölkerung leben laut Landesstatistik mit HIV/Aids, die Dunkelziffer ist unbekannt. Auch viele andere Erkrankungen beeinflussen das Leben der Menschen, wie z.B. Malaria, chronische Mangelerscheinungen durch Unterernährung, Asthma und viele andere Krankheiten. Viele der Kranken haben kein Geld, um sich die bereits verbilligten Medikamente zu leisten. Armut ist in Burkina Faso ein großes Problem. Krankheiten bedeuten für die Familien immer existentielle Bedrohungen, da die Kosten für Medikamente und Behandlungen im relativen Verhältnis zum Einkommen sehr hoch sind.

Die meisten burkinischen Familien haben viele Kinder, durchschnittlich 4-6. Die Familien finanzieren sich zum größten Teil aus Landwirtschaft und bäuerlichen Kleinbetrieben. Dies ermöglicht jedoch kein hohes Einkommen, so dass die Mehrzahl der Familien große finanzielle Probleme hat, um das normale Leben mit den täglichen existentiellen Bedürfnissen zu meistern. Selbst die Ernährung hält sich auf einem niedrigen Niveau von durchschnittlich 2 Mahlzeiten am Tag, in Krisensituationen wie einer Dürre sogar nur einer oder keiner Mahlzeit. Im Durchschnitt geht nur 1 von 3 Kindern in die Schule.

Wenn ein Familienmitglied krank wird, greift man meist zu traditionellen Medikamenten, um die Krankheit zu kurieren, da die pharmazeutischen Medikamente – nahezu immer aus Europa importiert – viel zu teuer sind. So kostet ein Antibiotikum gegen Typhus z.B. genauso wie in Deutschland bis zu 12 Euro, bei einem Durchschnittseinkommen von 40-50 Euro monatlich kaum zu schaffen.

Besonders, wenn ein Elternteil chronisch oder tödlich erkrankt, steht die gesamte Familie vor einer existentiellen Krise. Da der größte Teil der Bevölkerung auf dem Land wohnt, ist es sehr schwierig für die meisten, einen Arzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen. Zudem ist die Infrastruktur kaum ausgebildet. Selbst wenn sie einen Arzt aufsuchen ist nicht sichergestellt, ihn oder die Medikamente bezahlen zu können. Viele sterben oder erkranken schwerwiegend, weil sie den Arztbesuch vermeiden.

Ähnlich schwerwiegend für die Familie ist der Fall der eintretenden Arbeitslosigkeit. Oft werden die Kinder dann sofort aus der Schule genommen, um für den Lebensunterhalt mitzuarbeiten.

Ouagadougou ist die größte Stadt Burkina Fasos und Komki-Ipala eines der 7 Departements der Provinz Kadiogo. Komki-Ipala liegt ca. 45 Km ländlich entfernt von der Stadt Ouagadougou. Komki-Ipala ist sowohl eine Gemeinde (französisch commune rurale) als auch ein dasselbe Gebiet umfassendes Departement in der Region Centre und der Provinz Kadiogo. Die Gemeinde umfasst 17 Dörfer. Komki-Ipala verfügt über ein Gymnasium und seit April 2005 über ein Polizeikommissariat sowie einen Gemeindesaal.

Die öffentlichen Grundschulen sind in den Dörfern von Komki-Ipala teilweise sehr weit voneinander entfernt. Leider sind viele davon noch Drei-Klassen-Schulen und sind noch nicht in 6-Klassen-Schulen umstrukturiert worden.

Außerdem sind laut dem „PCD“ (Entwicklungsprogramm der Kommune von Komki-Ipala) von 2013 viele Schulen in einem schlechten Zustand. Der Schulbau durch private Initiativen wird angesichts des hohen Bedarfs an Schulen in der Kommune von Komki-Ipala unterstützt und begrüßt. Es gibt zwei Koranschulen im Department Komki-Ipala.

Außerdem existieren fünf Gesundheitsstationen in Komki-Ipala für ca. 20.562 Einwohner. In fast jedem Dorf gibt es einen kleinen Dorfmarkt, der drei Tage in der Woche geöffnet ist und auch von den Bewohnern der Nachbardörfer besucht wird. Ein paar kleine Kirchen und kleine Moscheen sind in Komki-Ipala angesiedelt.

Derzeit gibt es eine überfüllte Schule mit 3 Klassenräumen in Komki/Kadiogo, die unser Partner im Jahr 2018 gebaut hat. In diesem Schuljahr haben 265 Schüler*innen – aufgeteilt in drei Schulklassen (durchschnittlich 85 Kinder pro Schulklasse) – die Schule besucht.

Die Schule verfügt bereits über einen Brunnen und die Wasserversorgung ist somit gewährleistet.

Der Grund für die Schulerweiterung in diesem Gebiet ist, dass viele Kinder keinen Zugang zu Bildung haben. Das liegt unter anderem daran, dass die Familien zu arm sind, um die Einschreibe- und Verwaltungsgebühren sowie das Schulmaterial zu bezahlen. Zudem sind Familien, die durch HIV oder andere Krankheiten betroffen sind, in prekären finanziellen Situationen, so dass für den Schulbesuch kein Geld übrigbleibt.

Ein weiterer Grund ist, dass viele Schulen überfüllt sind. Deshalb soll die Schulerweiterung, wenn sie ihren Betrieb aufgenommen hat, auch mehr Mädchen die Alphabetisierung ermöglichen, die normalerweise erst an zweiter Stelle nach ihren Brüdern in die Schule dürfen.

Projektmaßnahmen:

Die Schulerweiterung soll für drei weitere Klassen mit jeweils mehr als 50 Kindern gebaut werden, damit endlich sechs Klassenjahrgänge unterrichtet werden können. Schulbänke sind schon vorhanden.

Das Gebäude wird aus Beton und Ziegelsteinen gebaut, also ein gefestigter klimaunabhängiger Bau. Ein barrierefreier Zugang wird durch die ebenerdige Bauweise, Rampen und breite Türen gewährleistet. Metalltüren und Lamellenfenster werden eingebaut und das Dach mit Wellblech gedeckt. Alle Materialien sind lokal verfügbar.

Unser Partner wird dann nach Fertigstellung der Schule weiterhin mit den Dorfbewohnern eng zusammenarbeiten. Er hat eine Abteilung in Kadiogo, die schon vor Ort aktiv ist und weiterführende Projekte gemeinsam mit den Menschen in Komki-Ipala entwickelt.

Fördervolumen: 32.000 Euro

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