Klologo (2023)

Projektpartner vor Ort: Kekeli Togo e.V.

Land, Region

Togo, ein kleiner westafrikanischer Küstenstaat am Golf von Guinea, hat 8.279 Millionen Einwohner (World Bank, 2020). Togo grenzt im Westen an Ghana, im Osten an Benin, im Norden an Burkina Faso.

Das Land ist demokratisch regiert; die Chefs de Village haben dennoch viel zu sagen und werden auch anerkannt und involviert als Teil des Regierungssystems.

Das 5000-Einwohner-Dorf Klologo, circa 70 Kilometer nord-westlich der Hauptstadt gelegen, hat tropisches Savannenklima mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 30° C.
Klologo liegt in der Region Maritime und gehört zur Préfecture de VO.

Allgemeiner Hintergrund

Klologo wird von einem Chef du Village regiert. Circa die Hälfte der Menschen in Klologo sind Christen; ein Drittel Voodoo-Anhänger.

Fast alle Erwachsenen sind Analphabeten. 60 bis 70 % der Familien haben fünf und mehr Kinder.
Im Dorf herrscht große Armut. Es gibt nur circa 10 % blechgedeckte Hütten, ein Anzeichen für einen etwas gehobenen Lebensstandard.

Die hauptsächliche Erwerbstätigkeit bietet die Landwirtschaft (Brandrodung zum Anbau von Mais, Maniok, Bohnen usw.), bei der ausschließlich manuelles Werkzeug (Hacke, Machete usw.) verwendet wird. Kleinvieh und Geflügel werden für den lokalen Verbrauch aufgezogen. Der Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten, hauptsächlich Mais und Gari (fermentierter Maniok), sind die einzigen wirtschaftlichen Aktivitäten im Dorf. Mit den Kleinkrediten von Kekeli Togo e.V. – bis dato haben 80 Einwohner/innen von Klologo den Kredit in Anspruch genommen, der zinslos vergeben wird – schafft Kekeli Togo e.V. die Möglichkeit, dass Einzelne sich eine Existenz aufbauen und so aktiv am Wirtschaftsleben des Ortes teilnehmen können. Letztendlich auch ein Schritt gegen die weitverbreitete Armut.

Es besteht Schulpflicht (Grundschule), die jedoch nicht kontrolliert wird. Es gibt in Klologo eine dreizügige Schule nach französischem Muster mit école primaire, collège und lycée (Grundschule, Mittel-/Realschule, Gymnasium).

Erfahrungsgemäß verlassen die Mädchen früher die Schule als die Jungen, oft früh zwangsverheiratet oder schwanger. So geht viel Potential verloren.

In vielen Familien ist das Geld für Uniform, Lehrmittel und den Beitrag zur Bezahlung zusätzlicher, Lehrer nicht vorhanden, und so gehen die Kinder gar nicht zur Schule. Wenn eine Schule noch nicht staatlich ist oder die entsandten Lehrer nicht ausreichen, organisieren die Gemeinden oft privat welche, die dann auch privat von den Eltern bezahlt werden müssen.

Unser Partner bietet den Eltern zinsfreie Finanzierungshilfen zum Aufbau einer kleinen Existenz auf, damit sie den Schulbesuch ihres Kindes oder aller Kinder, wenn die Familie kinderreich ist, leisten können.

Die weiterführende Schule kostet 10,000 F CFA pro Jahr, eine Handwerkausbildung kostet 100,000 pro Jahr, je nach Handwerk auch mehr.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Die Ecole Primaire Publique Klologo – unterrichtet werden in zwei Gruppen die Klassen von CP1 bis CM2 – ist in einem desolaten Zustand. Die Schule besteht aus zwei festen Gebäuden und zwei freistehenden Hütten, die zum Teil schon am Einfallen sind. Es regnet auch bei den festen Gebäuden durch das Dach. Für 553 Schulkinder (Stand Oktober 2021) im Alter von fünf bis zwölf Jahren stehen nur zehn Schulzimmer zur Verfügung; die Klassenstärke ist entsprechend groß.

Klologo ist regionales Prüfungszentrum; die Klassenräume dienen auch für Prüfungen.

Das neue Schulgebäude ist eine dringend benötigte Erweiterung. Die örtlichen Verantwortlichen schlagen ein Gebäude mit vier Klassenräumen und zwei Büros vor – damit wären die Platzprobleme gelöst. Die Schule soll auch Stromanschluss bekommen (Klologo hat seit einem Jahr Strom). Wasseranschluss braucht sie nicht; im Schulhof steht eine Wasserstelle und eine neue WC-Anlage.

Das Grundstück wird gestellt. Bei den Bauarbeiten und für die Herstellung der Möbel werden die Handwerker aus dem Ort eingebunden. Die Bevölkerung hilft erfahrungsgemäß ehrenamtlich beim Ausheben von Baugruben und Leitungsgräben mit.

Für die Instandhaltung und Pflege des neuen Gebäudes ist ein Elterngremium verantwortlich.

Es stehen alle Entscheidungsträger hinter dem geplanten Bau eines zusätzlichen Schulgebäudes: das Kultusministerium, die Schulrätin, der Schulleiter und die Lehrerschaft, der Bürgermeister und der Präfekt der Präfektur VO.

Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Gebaut werden soll ein ebenerdiges Schulgebäude – überbaute Fläche insgesamt: 470,35 qm – mit vier Klassenzimmern à 67,50 qm und zwei Büros für Schulleiter und Verwaltung, jeweils 22,10 qm groß. Die schattenspendende Veranda an beiden Längsseiten des Baus misst 1,85 Meter in der Breite. Es führen Treppen hinauf zur Veranda; eine Rampe macht das Gebäude behindertengerecht.

Die Wände sind aus Hohlbeton-Bausteinen.
Alle Räume sind von der überdachten Veranda aus zu betreten. Jedes Klassenzimmer hat zwei gegenüberliegende Türen – behindertengerecht dimensioniert – damit bei Hitze Durchzug geschaffen werden kann, aber auch, damit unter Pandemie-Bedingungen Eintretende und Austretende voneinander getrennt sind.

Die Klassenräume haben die lokal übliche „Fenster“ - Konstruktion mit Gittern, ohne Glas. Die Büros bekommen je zwei Naco-Glasfenster mit Sonnenschutz-Lamellen.
Das Dach des Gebäudes wird von insgesamt 44 Säulen getragen. Der Dachstuhl ist aus Holz; eingedeckt ist das Pultdach mit Blechplatten. Die Türen sind ebenfalls aus Metall.

Das Gebäude steht auf einem Betonsockel. Der Fußboden ist Estrich, Innenwände und Außenwände aus Beton-Bausteinen sind verputzt und gestrichen.
Das Gebäude ist an die öffentliche Stromleitung angeschlossen.

Für die Inneneinrichtung sind vorgesehen: 120 Zweier-Schulbänke, also 30 pro Klassenzimmer; vier Lehrerpulte mit Stuhl; im Direktorat sowie im Sekretariat je einen Schreibtisch, insgesamt für die beiden Büros zwei Sessel, vier Stühle. Die Möbel werden vor Ort hergestellt.

Fördervolumen: 48.308 Euro

vorher

nachher