Kibera (2023)

Bau von 4 Klassenräumen und weiteren Naturwissenschaftsräumen

Standort:

Kibera (Kenia/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Volunteers Foundation

Land, Region

Kenia hat eine Gesamtbevölkerung von 51 Mio. Menschen (Stand 2018) mit einer Lebenserwartung von 66 Jahren. Die Alphabetisierungsrate in Kenia lag 2018 bei 81,54 %, ein Anstieg um 2,8 % gegenüber 2014.

Kibera ist eine informelle Siedlung in der südlichen Peripherie von Nairobi. Es ist einer der größten Slums in Afrika. Schlechte Lebensbedingungen, fehlende sanitäre Einrichtungen und grundlegende Infrastruktur machen Kibera zu einem sehr herausfordernden Umfeld für das Aufwachsen von Kindern.

Allgemeiner Hintergrund

Im Jahr 2008 startete Kenia seinen Entwicklungsplan Vision 2030. Als Teil des Entwicklungsplans des Landes nimmt Bildung einen vorrangigen Platz ein, und sie ist in der kenianischen Verfassung als grundlegendes Menschenrecht anerkannt. Im Jahr 2003 bot die Regierung allen Kindern bis zum Alter von 14 Jahren und seit Januar 2018 auch allen Kindern im Alter von 14 bis 18 Jahren kostenlose Bildung an.

Der öffentliche Bildungssektor hat einen starken Anstieg der Schülereinschreibungen erlebt, mit Klassen von bis zu 50-70 Schülern. Die Einschulungsraten übersteigen das Wachstum der staatlichen Schulen, was zu Überbelegung und sinkenden Bildungsstandards führt. Dies führt zu einem Anstieg der Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Bildung, da es einen wachsenden Bedarf an qualifizierten und gebildeten Arbeitskräften gibt. Kostenpflichtige (private) Schulen sind daher auf dem Vormarsch, sind aber für viele nicht erschwinglich. So steht die Bevölkerung in Kibera vor der Herausforderung, ihren Kindern eine qualitativ hochwertige Bildung zukommen zu lassen.

Die Wohltätigkeitsorganisation Volunteers Foundation (VF) wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, Kindern in Kibera, dem größten Slum Afrikas, durch die Bereitstellung von hochwertiger Bildung zu helfen. Die Wohltätigkeitsorganisation hat sich stetig weiterentwickelt - 2016 wurde die Volunteers Foundation Academy (VFA) gegründet und mit dem Erwerb eines Grundstücks in 2019, konnte sie sich als unabhängige, lokale Grundschule etablieren.

120 Kinder im Alter von 6-11 Jahren werden derzeit in fünf Klassen in der Volunteers Foundation Academy (VFA) unterrichtet. Mit dem Projekt Pamoja kann VF die Zahl der Kinder, die sie aufnehmen und denen sie einen Platz in der VF Academy anbieten auf 240 erhöhten.
80 weitere Kinder zwischen 12 und 19 Jahren an Partnerschulen unterstützt die VFA bei der Finanzierung des Schulgelds.

Das Projekt Pamoja - was auf Suaheli "gemeinsam" bedeutet - ist eine Initiative der Volunteers Foundation. Die VFA bietet qualitativ hochwertige Bildung in einer fürsorglichen und geschlossenen Umgebung. Die Schüler profitieren von kleineren Klassen, erfahrenen Lehrern und außerschulischen Aktivitäten.

Zusätzlich zu den normalen Schultagen öffnet die Akademie jeden Samstag, um den Kindern sowie auch der Gemeinde einen ruhigen Ort und Zugang zu IT zu bieten, beides ist unerlässlich für hochwertiges Lernen.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Auf dem Grundstück, das 2019 gekauft wurde, befand sich ein Wohnhaus, das kurzerhand zu einem temporären Schulgebäude umgebaut wurde. Aus einem Dreizimmerwohnhaus wurde eine 6-klassige Schule. Die Klassenräume waren aber leider entsprechend klein.

Die Platzverhältnisse waren sehr beengt, und seit der Einführung der sozialen Distanzierungspflicht mussten einige Klassen auf dem Schulhof unterrichtet werden, wodurch der Raum, der zum Spielen zur Verfügung stand, auch verringert wurde.

In diesem Jahr wurde das Erdgeschoss bereits entsprechend umgebaut. Wände wurden verschoben und neue Räume geschaffen. Es entstanden vier geräumige Klassenzimmer, ein Büro und Toiletten. 

Nach dem Umbau des Erdgeschosses gibt es jedoch noch weitere Herausforderungen und Probleme, die mit dem Platzmangel zusammenhängen und die sich auf das gesamte schulische Konzept und das Angebot einer breiten, reichen und tiefen Bildung auswirken:

• die Warteliste für alle 5 Klassen ist sehr lang
• die VFA kann keinen vollen Grundschulzyklus unterbringen;
• die VFA hat keinen Platz für einen Naturwissenschaftsraum

Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Die Projektmaßnahmen sehen das Aufstocken des vorhandenen Gebäudes vor. Es entstehen vier weitere geräumige Klassenräume und ein Naturwissenschaftsraum.

Bauliche Leitprinzipien des Pamoja Projekts sind:

Bewahrung der kenianischen Identität. Das Erscheinungsbild der Schule wird die kenianische Kultur und Tradition widerspiegeln, was sich in der Wahl der Farben und der verwendeten Materialien ausdrückt.

Vorhandene Materialien werden wiederverwendet und recycelt sowie Baumaterialien aus lokaler Produktion verwendet. Solarzellen werden Strom für die Schule erzeugen, und Überschüsse werden an die Gemeinde abgegeben.

In Kibera gibt es weder trinkbares Leitungswasser noch ein öffentliches Abwassersystem. Daher sind die Hygienestandards sehr niedrig, wodurch sich Krankheiten schnell verbreiten können. Da die Schule jedoch an der Grenze zu Kibera liegt, ist das bestehende Schulgebäude bereits an das Abwassersystem von Nairobi angeschlossen.

Die Qualität der Ausbildung und die Menge an Wissen, die die Kinder während ihrer Zeit an der VFA erwerben können, werden durch die neuen Einrichtungen und Lernbereiche stark verbessert.

Fördervolumen: 60.000 Euro

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