Kani Bonzon (2020)

Bau von 3 Klassenräumen, Büro, Latrinen, Solaranlage, Bibliothek

Standort:

Kani Bonzon (Mali/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Kinderhilfswerk Dritte Welt e.V.

Hintergrund:

Kani Bonzon liegt im Kreis Bankass im Dogonland in der 5. Region (Mopti) Malis und hat mehr als 3.000 Einwohnern. Davon sind etwa 108 Kinder im schulpflichtigen Alter.

Die Bevölkerung von Kani Bonzon (Dogon bilden die Mehrheit) lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft (Anbau von Zwiebeln, Knoblauch, etc.), Viehzucht und Kleinhandel. Einige legen auch Gemüsegärten an.

Der durchschnittliche Tagesverdienst eines arbeitenden Erwachsenen beträgt signifikant unter 1 US-Dollar pro Kopf. Es besteht ein hoher Bedarf an Alphabetisierungskursen und ähnlichen Projekten, wie Workshops zu den Themen Hygiene und traditionelle Praktiken. Zudem führt die fehlende Schulbildung der Eltern oft zu einer unbewussten Unterschätzung der Wichtigkeit von Schulbildung, insbesondere für Mädchen.

Die politische Lage ist besonders im Norden Malis, wie dem Dogonland, sehr angespannt und es kommt beinahe täglich zu Auseinandersetzungen zwischen den beteiligten Konfliktparteien.

In dem Ort Kani Bonzon leben derzeit etwa 3.000 Einwohner*innen, davon sind 100 Kinder und Jugendliche im grundschulfähigen Alter, die einen Schulplatz benötigen. Die Anzahl von schulreifen Kindern nimmt jährlich erheblich zu, denn die Geburtenrate ist hoch. Oft sind es Mädchen, die zu Gunsten der Jungen auf den Schulplatz verzichten müssen.

Eine für das Dogonland ortsübliche Grundschule mit einfachsten und nicht witterungsbeständigen Baumaterialien existiert bereits in Kani Bonzon. Diese sehr einfach gebaute Schule ist in einem mangelhaften Zustand und teilweise bereits eingestürzt (siehe Fotos). Man kann sie nicht wirklich als Gebäude bezeichnen. Es sind mehr einzelne Steinmauern mit Strohdach.

Des Weiteren hat die Schule keinen Platz, um allen schulfähigen Kindern in Kani Bonzon einen Schulplatz bereitzustellen. Die vorhandenen Einrichtungsgegenstände wie Tische, Stühle und Bänke sind ebenfalls mangelhaft und nicht ausreichend vorhanden.

Außerdem gibt keine Toiletten und auch keine Stromversorgung. Abendkurse und Alphabetisierungskurse müssen in den Abendstunden mit Petroleumlampen unterrichtet werden, da es kein elektrisches Licht gibt. Die hygienischen Bedingungen sind mangelhaft, da es keine Pumpe für sauberes Trinkwasser und Wasser zum Händewaschen gibt.

Ziel des Projekts ist die Sicherstellung und Erweiterung der Bildungsmaßnahmen für Schüler*innen und deren Umfeld in dem Dorf Kani Bonzon als ein Beitrag zur Stabilisierung eines nachhaltigen Bildungsumfelds. Langfristiges Ziel des Projekts besteht darin, für alle schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen in Kani Bonzon und Umgebung ausreichend Grundschulplätze bis einschließlich Klassenstufe 6 einzurichten. Insgesamt 208 Mädchen und Jungen zwischen sechs und zwölf Jahren erhalten so die Möglichkeit, unter optimalen Lernbedingungen ihre Grundschulzeit in ihrem Heimatdorf zu absolvieren.

Zielgruppe des Projekts sind die etwa 108 bestehenden Schülerinnen und Schüler (70 Mädchen & 38 Jungen), sowie insgesamt etwa weitere 100 Mädchen und Jungen in Kani Bonzon und Umgebung im grundschulfähigen Alter, die durch den geplanten Schulbau eine Grundschulausbildung erhalten würden. Erweitert zählen wir auch die Familien der Kinder (Alphabetisierungskurse) zu unserer Zielgruppe.

Eine enge Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft schafft Vertrauen und hilft dabei, dass die Menschen Verantwortung für die Einrichtungen übernehmen. Diese Arbeitsweise bewährt sich seit vielen Jahren. Es war auch die Gemeinde selbst, die um Unterstützung gebeten hat. Die Gemeinde wird sich auch an dem Bauprojekt beteiligen und sich nach Projektende um die Wartung des Gebäudes kümmern.

Projektmaßnahmen:

Die Errichtung eines Grundschulgebäudes mit drei Unterrichtsräumen und einer Direktion. Des Weiteren sollen eine Solaranlage und eine Solarpumpe für den Brunnen installiert werden. Das Gebäude soll in ortsüblicher Bauweise aus Zementsteinen errichtet werden. Eine ortsübliche, geschlechtergetrennte Toilettenanlage mit vier Kabinen ist ebenfalls Teil des Projekts. Das Schulgelände wird mit Bäumen umzäunt.

Die Errichtung eines Grundschulgebäudes in Kani Bonzon mit drei Lern- und Unterrichtsräumen, einer Direktion und Latrinen sowie die Installation einer Solarpumpe für den Brunnen und einer Solaranlage haben konkret folgende Auswirkungen: 

  • Alle 208 schulpflichtigen Mädchen und Jungen in Kani Bonzon erhalten einen Schulplatz. Sie werden in zwei Schichten (vormittags und nachmittags) unterrichtet, damit alle 6 Klassenstufen in den drei Räumen Platz finden.
  • Die bestehenden 108 Schüler*innen erhalten wieder ein verlässliches Lernumfeld.
  • Unterrichts- und Lernmaterialien werden bereitgestellt.
  • Eine Solaranlage wird installiert und erlaubt so das Lesen und Lernen in den Abendstunden.
  • Die Toiletten und der Brunnen erlauben ein Mindestmaß an Hygiene.
  • Durch das neue Angebot an Schulplätzen muss in den nächsten fünf Jahren kein grundschulfähiges Kind in Kani Bonzon abgewiesen werden.

Fördervolumen: 45.389 Euro

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