Bolokoro (2021)

Renovierung eines alten Gebäudes, Neubau von drei Klassenräumen und Direktion, Solaranlage, Solarpumpe, Brunnen, Toiletten

Standort:

Bolokoro (Mali/Afrika)

Projektparter vor Ort: Kinderhilfswerk Dritte Welt e.V.

Land, Region

Bolokoro liegt im Kreis Yanfoîla (Kommune Djiguiya Koloni) in der 3. Region (Sikasso) Malis und hat mehr als 2.678 Einwohner.

Allgemeiner Hintergrund

Die Bevölkerung Malis lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft (Anbau von Zwiebeln, Kartoffeln, etc.), Viehzucht, Töpferei und Kleinhandel. Einige legen auch Gemüsegärten an.

Der durchschnittliche Tagesverdienst eines arbeitenden Erwachsenen beträgt signifikant unter 1 US-Dollar pro Kopf. Es besteht ein hoher Bedarf an Alphabetisierungskursen und ähnlichen Projekten, wie Workshops zu den Themen Hygiene und traditionelle Praktiken. Zudem führt die fehlende Schulbildung der Eltern oft zu einer unbewussten Unterschätzung der Wichtigkeit von Schulbildung, insbesondere für Mädchen.

Die Ausbreitung der Atemwegserkrankung COVID-19 betrifft auch Mali - wenn auch laut offiziellen Zahlen in relativ geringem Umfang.
Die Menschen sind angehalten so viel wie möglich zu Hause zu bleiben. Natürlich ist das auf dem malischen Dorf schwer umsetzbar, da die Menschen von der Landwirtschaft existentiell abhängig sind. Von März bis Juni 2020 galt eine nächtliche Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr. Versammlungen und Zusammenkünfte, auch privater Art, waren untersagt. Es müssen die allgemeinen Hygieneregeln (Mund-Nasen-Bedeckung, 1.5m Abstand, regelmäßiges Händewaschen, Hygieneworkshops) zur Eindämmung der Corona-Pandemie befolgt werden. Die zukünftige Entwicklung ist schwer vorhersehbar.

Im August 2020 gab es einen Militärputsch in Mali. Momentan herrscht eine 18-monatige Übergangsregierung. Sie soll Wahlen vorbereiten und das Land aus der Krise führen. Die politische Lage ist dort entsprechend instabil zur Zeit.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

In Bolokoro leben derzeit etwa 2.678 Einwohner*innen. 202 Schüler*innen besuchen die bestehende Primarschule in Bolokoro. Weitere 50 Kinder und Jugendliche im grundschulfähigen Alter warten aktuell auf einen Schulplatz. Die Anzahl von schulreifen Kindern nimmt jährlich erheblich zu, denn die Geburtenrate ist hoch. Oft sind es Mädchen, die zu Gunsten der Jungen auf den Schulplatz verzichten müssen.

Eine ortsübliche Grundschule mit einfachsten und nicht witterungsbeständigen Baumaterialien existiert bereits in Bolokoro. Diese sehr einfach gebaute Schule ist in einem mangelhaften Zustand und teilweise bereits eingestürzt.

Des Weiteren hat die Schule keinen Platz, um allen schulfähigen Kindern in Bolokoro einen Schulplatz bereitzustellen. Die vorhandenen Einrichtungsgegenstände, wie Tische, Stühle und Bänke sind ebenfalls in einem mangelhaften Zustand und nicht ausreichend vorhanden.

Außerdem gibt es keine Toiletten und auch keine Stromversorgung. Abendkurse und Alphabetisierungskurse müssen in den Abendstunden mit Petroleumlampen unterrichtet werden, da es kein elektrisches Licht gibt. Zusätzlich sind die hygienischen Bedingungen mangelhaft, da es keinen Zugang zu sauberem Wasser zum Trinken und zum Händewaschen gibt.

Ziel des Projekts:
Sicherstellung und Erweiterung der Bildungsmaßnahmen für Schüler*innen und deren Umfeld im Dorf Bolokoro in Mali als Beitrag zur Stabilisierung eines nachhaltigen Bildungsumfelds. Das langfristige Ziel des Projekts besteht darin, für alle schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen in Bolokoro und Umgebung ausreichend Grundschulplätze bis einschließlich Klassenstufe 6 einzurichten. Insgesamt 252 Mädchen und Jungen zwischen sechs und zwölf Jahren erhalten so die Möglichkeit, unter optimalen Lernbedingungen ihre Grundschulzeit in ihrem Heimatdorf zu absolvieren.

Zielgruppe:
Zielgruppe des Projekts sind die etwa 202 bestehenden Schülerinnen und Schüler (91 Mädchen & 111 Jungen), sowie insgesamt etwa weitere 50 Mädchen und Jungen in Bolokoro und Umgebung im grundschulfähigen Alter, die durch den geplanten Schulbau eine Grundschulausbildung erhalten würden. Erweitert zählen wir auch die Familien der Kinder (Alphabetisierungskurse) zu unserer Zielgruppe.

Eine enge Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft schafft Vertrauen und hilft dabei, dass die Menschen Verantwortung für die Einrichtungen übernehmen. Diese Arbeitsweise unseres Projektpartners bewährt sich seit vielen Jahren. Es war auch die Gemeinde selbst, die unseren Partner in Mali um Unterstützung gebeten hat. Die Gemeinde wird sich auch an dem Bauprojekt beteiligen und sich nach Projektende um die Wartung des Gebäudes kümmern.

Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Umfang des Projekts:
Das Projekt umfasst die Renovierung eines bestehenden Grundschulgebäudes und die Errichtung eines neuen Grundschulgebäudes mit drei Unterrichtsräumen und einer Direktion. Des Weiteren sollen ein Brunnen gebaut und eine Solaranlage und eine Solarpumpe für den Brunnen installiert werden. Das Gebäude soll in ortsüblicher Bauweise aus Zementsteinen errichtet werden. Eine ortsübliche, geschlechtergetrennte Toilettenanlage mit vier Kabinen ist ebenfalls Teil des Projekts. Das Schulgelände wird mit Bäumen umzäunt.

Sollte es zusätzliche Fördermittel geben, wäre eine Bibliothek für zusätzlich etwa 5.350 EUR zur Aufbewahrung von Büchern und Lehrmaterialien und Rückzugsmöglichkeiten zum zusätzlichen Lernen für Kinder, sehr wünschenswert. Das hat aber eine geringere Priorität als die aktuell beantragten Projektinhalte.

Konkrete Entwicklungseffekte des Projekts:
Die Renovierung des bestehenden Grundschulgebäudes und die Errichtung eines neuen Grundschulgebäudes in Bolokoro mit drei Unterrichtsräumen, einer Direktion, Latrinen, einem Brunnen mit Solarpumpe und einer Solaranlage haben konkret folgende Auswirkungen:

• Alle 252 schulpflichtigen Mädchen und Jungen in Bolokoro erhalten einen Schulplatz.
• Unterrichts- und Lernmaterialien werden bereitgestellt.
• Eine Solaranlage wird installiert und erlaubt so das Lesen und Lernen in den Abendstunden.
• Die Toiletten und der Brunnen erlauben ein Mindestmaß an Hygiene
• Durch das neue Angebot an Schulplätzen muss in den nächsten fünf Jahren kein grundschulfähiges Kind in Bolokoro abgewiesen werden.

Fördervolumen: 63.800 Euro

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