Atepi (2022)

Bau eines Gebäudes mit 3 Klassenzimmern und Bau von 2 Latrinen

Standort:

Atepi (Uganda/Afrika)

Partnerorganisation vor Ort: Street Child Deutschland e.V.

Das Projekt ist im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative "1000 Schulen für unsere Welt" des Deutschen Städtetages, Deutschen Landkreistages und Deutschen Städte- und Gemeindebundes entstanden.

Hintergrund

Die Atepi Primary School liegt in der Siedlung Palabek im Norden Ugandas.

In den letzten Jahren hat sich Uganda stark für Frieden, Sicherheit und regionale Zusammenarbeit eingesetzt und ist zu einer stabilisierenden politischen Kraft in Ostafrika herangewachsen. Zudem konnte sich die ugandische Wirtschaft trotz der weitverbreiteten Korruption und des starken Bevölkerungswachstums solide weiterentwickeln (BMZ, 2021). Trotzdem liegt Uganda aktuell auf Platz 159 von 189 auf dem Index der menschlichen Entwicklung (HDR, 2020) und gehört damit weiterhin zu den Ländern mit einer niedrigen menschlichen Entwicklung. In Uganda gibt es viele marginalisierte Gruppen, die auf gezielte Hilfsprogramme stark angewiesen sind. Zu diesen Gruppen gehören unter anderem Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung, Menschen, die in sehr abgelegenen Regionen leben, und Flüchtlinge (UN Uganda, 2020). 71 % aller Menschen in Uganda, die einer Beschäftigung unter prekären Verhältnissen nachgehen, sind Frauen. Diese Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist auch einer der Gründe, warum Kinder, Jugendliche und Frauen immer noch häufiger Ernährungsunsicherheit und Unterernährung ausgesetzt sind. Außerdem zeigen nationale Statistiken, dass Gewalt und sexuelle Gewalt gegen Frauen ein weitverbreitetes Phänomen ist (UN Uganda, 2020). Die Schulabbruchsrate bei Kindern im Grundschulalter ist 64,5 % (HDR, 2020). Uganda ist des Weiteren durch Naturkatastrophen und Epidemien besonders gefährdet. 2020 wurden 800.000 Menschen Opfer verheerender Überschwemmungen. 102.000 Menschen waren gezwungen, ihr Haus zurückzulassen (ECHO, 2021).  

Die Regierung von Uganda verfolgt eine sehr offene Flüchtlingspolitik und bietet allen Geflüchteten das Recht auf den Zugang zu grundlegenden Leistungen, einschließlich Bildung. Weltweit befindet sich Uganda mittlerweile unter den fünf wichtigsten Aufnahmeländern für Flüchtlinge. Dieser Umstand verstärkt das bereits bestehende Bevölkerungswachstum in den Städten aufgrund der Landflucht. Über 1,4 Millionen Flüchtlinge sind aufgrund anhaltender Konflikte aus dem Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo und Burundi nach Uganda geflohen (UNO Flüchtlingshilfe, 2020). 62 % der Flüchtlinge kommen aus dem Südsudan (ECHO, 2021).

Aufgrund dieses starken Bevölkerungswachstums stehen die Bildungseinrichtungen in Uganda vor großen Herausforderungen und die Kapazitäten vieler Schulen sind erschöpft. So auch in der Stadt Palabek, wo die Nachfrage die aktuellen Kapazitäten der Schulen deutlich übersteigt. 

Die Siedlung Palabek im Norden Ugandas beherbergt vor allem Geflüchtete aus dem Südsudan. Momentan leben hier über 50.000 Menschen, 85 % davon sind Frauen und Kinder (UNHCR, 2020).
Covid-19 hat die bereits überlastete Situation in den Flüchtlingssiedlungen noch weiter verschlimmert. In den letzten Monaten hat sich die Lage besonders verschlechtert, da die Ernährungssicherheit in den Flüchtlingssiedlungen nicht mehr gegeben ist. Kinderarbeit und frühe Heirat haben infolgedessen stark zugenommen (ECHO,2021).  Schulabbrecherquoten sind durch die Schulschließungen seit April 2020 stark angestiegen. Diese liegt bei Flüchtlingskindern im Grundschulalter bei 25 % und bei denjenigen, die der Sekundarstufe angehören, sogar bei 86 % (ECHO, 2021).

Atepi ist eine Grundschule in der Flüchtlingssiedlung Palabek, die von einer Gruppe von ausgebildeten Lehrkräften gegründet wurde, die einst selbst aufgrund des Krieges aus dem Südsudan nach Uganda flohen, wo sie bereits zuvor eine Schule leiteten. Bei ihrer Ankunft in Uganda stellten sie fest, dass es dort noch keine Schule gab und sie gründeten daraufhin die Atepi Grundschule in Palabek, um ihren und den Kindern des Gebiets Bildung zu ermöglichen.

Sie bauten provisorische Klassenräume aus Holzresten und Ästen und Baumstämmen als Dachträger. Diese Provisorien bieten weder Schutz vor Hitze, Regen noch Lärm und Schmutz.

Um die laufenden Kosten für die Schule und Lehrkräfte zu decken, bittet die Schulleitung die Eltern um einen geringen Betrag, den jedoch nur wenige Eltern beisteuern können. Trotzdem betrachtet das Flüchtlingskommissariat UNHCR (United Nations High Commissioner for Refuges) die Schule als Privatschule und unterstützt diese finanziell nicht. Derzeit unterstützt unser Partner Street Child Deutschland e.V.  die Schule im Rahmen seines Education Cannot Wait-Progamms. Dies tut er mit Schulmaterialien für die 571 Schüler*innen, Lehrmaterialien, Lehrkräftefortbildung für die 15 Lehrer*innen und es wird ein Kinderschutzmentor zur Verfügung gestellt, der sich um etwaige Kindeswohlgefährdungen kümmert. Des Weiteren wurde auch das UEFA-Programm umgesetzt, sodass die Schule Sportausrüstung und einen Trainer aus der Gemeinde erhalten hat, der Sportstunden durchführt. In der Flüchtlingssiedlung Palabek ist Atepi zurzeit die bedürftigste Schule, da sie die Einzige ist, die keine festen Strukturen oder richtige Ausstattung hat. Derzeit besteht die Atepi Grundschule nur aus provisorischen Klassenräumen. Der aktuelle Zustand der Schule mindert die Lehr- und Lernqualität erheblich. Die Kinder können sich nur schwer konzentrieren und aufgrund undichter Dächer ist der Unterricht in der Regenzeit oft gar nicht mehr möglich, sodass die Kinder unter häufigen Lernunterbrechungen leiden müssen.

Da die Schule derzeit nur über Behelfslatrinen verfügt, besteht auch hier ein dringender Bedarf an neuen Latrinen, um die Hygiene aufrechtzuerhalten und Krankheiten vorzubeugen. Durch den Neubau der 3 Klassenzimmer wird der weitere Bedarf der Schule verdeutlicht und UNHCR kann überzeugt werden, dass sie zukünftig an der Atepi Grundschule Verantwortung übernehmen.

Projektmaßnahmen

Damit jedoch alle bisherigen Bemühungen ihre volle Wirkung entfalten, wird ein permanentes Schulgebäude dringend benötigt. Mit Hilfe dieses Projektes wird den Kindern eine uneingeschränkte Bildungsaufnahme ermöglicht, indem eine angemessene Umgebung geschaffen wird, die das Lernumfeld der Kinder nachhaltig verbessert.

Aus den oben genannten Gegebenheiten resultiert die Notwendigkeit des Neubaus von mindestens drei Klassenzimmern inkl. Möbel und mindestens zwei Latrinenhäusern mit jeweils 5 geschlechtergetrennten Plätzen.

Fördervolumen: 59.603 Euro

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