Yvira Poty (2019)

Neue Grundschule für die Guarani-Kinder

Standort:

Yvira Poty (Argentinien/Südamerika)

Projektpartner vor Ort: Guarani Hilfe e.V.

Gefördert von: Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.

Hintergrund

Mit diesem Projekt sollen die indigenen Guarani-Kinder gefördert werden. Guaranis haben mit der Abholzung der Regenwälderin Argentinien ihren Lebensraum und damit ihre Kultur und Traditionen weitgehend verloren. Sie besitzen kein eigenes Land, weil nach ihrer Philosophie die Erde heilig ist und allen Menschen gleichermaßen gehört. Das macht ihre Lage besonders prekär, denn die meisten von ihnen leben geduldet und - daher rechtlos - auf Land, das nicht ihr Eigentum ist und aufgrund mangelnder Mittel nicht von ihnen erworben werden kann.

Seit mindestens 2.500 Jahren leben sie im weiten Gebiet zwischen Amazonien und dem La Plata, zwischen dem Atlantik und den Anden.

Zur Zeit der Konquistadoren wurde die Bevölkerung der Guaranies auf ca. zwei Millionen Menschen geschätzt, reduzierte sich aber dann dramatisch. Vor der Abholzung des Urwaldes lebten die Guaranies vom Jagen und Sammeln in den Wäldern. Heute leben sie vom Betteln, stellen Kunsthandwerk her - ohne Absatzmarkt - und ernähren sich einseitig von Maniokwurzeln und gestoßenem Mais. Durch die einseitige Ernährung leiden die meisten an Mangelerkrankungen.

Während sie vor den Kahlschlägen in den Wäldern umherzogen und daher keine Hygieneprobleme kannten, fristen sie heute ihr Dasein auf engem Raum, auf unfruchtbarem, für Weiße unbrauchbarem Land und sind für ansteckende Krankheiten sehr anfällig (z.B. Tuberkulose). Die Guaranies sind heute vom Aussterben bedroht und werden vom Staat oft diskriminiert.

Projektbeschreibung:

Das Projekt soll im Guarani-Dorf Yvira Poty umgesetzt werden. Das Dorf liegtin der Nähe der kleinen Stadt Puerto Rico am Rio Paraná, der die Grenze zu Paraguay bildet. Puerto Rico ist eine ehemals deutsche Einwanderungssiedlung. Es gibt noch ein paar Ältere, die deutsch sprechen können. Es ist eher ein Dialekt des Hunsrücks, wo die Menschen herkamen. Die Sprache hat sich zwar nie weiterentwickelt, aber die Saarländer verstehen sie ganz gut. Der Häuptling des Dorfes ist Pedro Villalba. Es leben im Augenblick 15 Familien im Dorf, es werden aber nach unserer Erfahrung weitere Familien wegen der Schule ins Dorf ziehen.

Es sind zur Zeit 33 Kinder in der Schule, im März kommen weitere dazu. Es wird auch erwartet, dass viele Guaranies aus Brasilien in die Region Misiones kommen, weil sie aus Brasilien vertrieben werden. Geplant ist der Bau von 3 Klassenräumen, einer kleinen Küche und einem Materialraum für den Lehrer. Die sanitären Anlagen mit drei Toiletten, Waschbecken und Duschen werden etwas außerhalb errichtet, so dass sie auch von Dorfbewohnern genutzt werden können. Das ist zwar etwas teurer, aber auch angenehmer für Lehrer und Schüler. Der Schulbau und das Waschhaus werden in Stein ausgeführt und mit Zinkblech gedeckt.

Fördervolumen: Die Gesamtkosten liegen bei ca. 52.860 Euro.

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